Heute war unser letzter Tag in Georgien. Nach dem Frühstück sind wir zu der Georgisch-türkische Grenze gefahren. An der Grenze war richtig viel los. Wir mussten, wie meistens an Grenzen, aus dem Auto aussteigen und zu Fuß durch die Grenze laufen. Vor uns ist noch auch ein Reisebus angekommen, dessen Reisende schon vor dem Eingang eine dichte Menschenmasse bildeten. Wir stellten uns dazu und haben versucht, irgendwie vorwärts zu kommen. Es ging nur sehr langsam vorwärts. Die Gemüter wurden immer heißer und die Stimmen immer lauter. Wir haben zwar nichts verstanden, aber es war klar, dass eine Schlägerei nicht mehr weit entfernt war. Wir blieben dicht zusammen und versuchten, einander zu schützen. Nach 2 Stunden Nahkampf mit lauter Streitigkeiten und drohenden Handgreiflichkeit neben und hinter uns schafften wir es durch die georgische Grenzkontrolle. Die türkische Seite war nicht viel anders, aber es ging ein bisschen organisierter und schneller.
Zwischenzeitlich schaffte es Marc relativ schnell mit Fritzchen durch die Grenze. Polizisten wollten allerdings 100 Lari Strafe auf uns aufbürden, mit der Begründung, dass wir keine georgische Versicherung haben. Marc hat sich geweigert die Summe zu zahlen, weil a) uns bei der Grenze nach Georgien keiner etwas bezüglich eine Pflichtversicherung gesagt hat, b) wir eine Haftpflichtversicherung aus Deutschland hatten, die auch Georgien abdeckte. Sie haben ihn am Ende weiterfahren lassen, mit dem Hinweis, dass wir die Strafe auch später zahlen können, wenn wir sie aber nicht zahlen, werden wir nächstes Mal nicht nach Georgien reingelassen.





Nach dieser Tortur waren wir dann endlich in der Türkei. Wir wurden von den gewohnten tollen Straßen empfangen, an der Schwarzmeerküste gibt es auch eine Autobahn. Diese führt allerdings direkt am Wasser, rechts ist immer das Meer (kaum Strände, nur schwarzer Fels), links direkt die Berge mit Teeplantagen und Bunkerstädten. Wir fanden die Gegend nicht wirklich schön, die Städte haben überhaupt keinen Charme, sondern nur lauter hässliche Hochhäuser und die Küste bietet auch keine schönen Plätze.




Aber wie immer und überall in der Türkei, gibt es hier natürlich auch Picknickplätze, die auch rege gebraucht werden.

Als wir durch die Städte fuhren, begrüßten uns überall riesengroße Erdogan-Bilder. Die hingen überall. Wir fanden diesen Personenkult nicht wirklich ansprechend. Wir wussten nicht, ob es hier immer so ist, oder es einen besonderen Anlass dafür gab. Später haben wir erfahren, dass Erdogan genau einen Tag vor uns, am 27. Juli 2024 Rize besuchte.




Diese Gegend ist auch sehr bekannt wegen des Teeanbau und -produktion. Auf jeder freien Fläche wird hier Tee gepflanzt und in den Orten gibt es überall Teefabriken.




Das Schwarze Meer ist nicht wirklich einladend. Das Wasser ist dunkel, die Küsten sind mit dunklem, vulkanischen Felsen bedeckt. Wir haben nur sehr sporadisch kleine Strände gesehen, wo Menschen badeten.


Bald verließen wir die Küste und fuhren hoch in die Berge. Die Straße lief einen Bergbach entlang.


Wie immer picknickten hier auch überall die Leute. Jedes, sogar das kleinste Plätzchen, auch direkt neben der Straße, wurde genutzt. Tische, Stühle, Grill und Essen wurde ausgepackt und die großen Familien aßen zusammen.




Wir fuhren immer höher. Unser Ziel war ein Aussichtpunkt zu Kloster Sumela. Wir bogen direkt vor dem offiziellen Parkplatz des Klosters links ab und nahmen einen kleinen Weg aufwärts. Die Fahrt war wirklich sehr schön und ein bisschen aufregend. Der Weg war ein Schotterweg, aber offensichtlich gut instandgehalten. Wir konnten der Festigkeit vertrauen, was sehr wichtig war, weil der Weg sehr eng war und auf einem sehr steilen Berghang führte. Er war oft ziemlich ausgesetzt, was uns wirklich schöne Blicke in die Umgebung schenkte.



Wir schafften es zu dem Aussichtspunkt und parkten direkt davor. Der Ausblick war unglaublich. Um uns herum waren dichte Wälder und tiefe Täler, der Sumela Kloster befand sich genau uns gegenüber an der senkrechten Felswand. Wir verbrachten die Nacht dort oben, ohne jegliche Störung.




