1.-3.1.2024 Montag-Mittwoch –  Fahrt von Strand Asch Schuwamiya nach Muskat und Yenkit Bay View

Obwohl wir uns nach Mitternacht noch lange unterhalten haben, wollten wir heute weiterfahren. Wir haben trotzdem ausgeschlafen und gemütlich gefrühstückt. Wir haben uns von unseren Reisefreunden verabschiedet und sind ohne weitere Probleme aus dem Tiefsand rausgefahren. Marc ist im festeren Sandbereich stehen geblieben, hat die Räder wieder aufgepumpt und wir sind Richtung Muskat losgefahren. Na ja, nicht ganz… Als wir losfahren wollten, drehten die hinteren Räder durch und wir steckten bis zum Differenzial fest im Sand. Oh Mann! Die anderen haben gleich gehört, was mit uns los ist und waren im Nu mit Schaufeln da. (Sie hatten wohl von gestern schon reichlich Erfahrung!) Wir konnten kaum schauen und die Männer haben unsere Räder schon ausgegraben, wir mussten nur die Luft wieder aus den Rädern lassen. Vielen lieben Dank nochmal!

Es dauerte „nur“ eine weitere halbe Stunde und wir konnten uns aus dem Sand befreien. Es ist unglaublich, wie viel der niedrige Reifendruck ausmacht! Wie sich herausstellte, haben alle gedacht (ich auch), dass Marc viel zu früh anhielt und er hätte erst kurz vor der Asphaltstraße die Räder aufpumpen sollen, aber keine(r) (ich auch nicht) hat was gesagt. Na ja, wieder was gelernt. Es dauerte noch eine weitere halbe Stunde, bis wir wieder den Reifendruck auf richtige Höhe für die Straße hatten und danach konnten wir endlich wirklich losfahren. Es war schon relativ spät und wir wollten noch 300 km fahren, um irgendwo in der Wüste zu übernachten. Wir mussten insgesamt ca. 800 km bis nach Muskat fahren, großteils durch langweilige Steinwüste. Erstmal müssten wir noch die Küstengebirge überqueren.

Danach kam Wüste. Am Anfang hat man noch Ölfördergeräte (Nodding Donkeys und Öltürme) gesehen, danach war nur eine schnurgerade vierspurige Straße da, die durch das große Nichts führte. Wir haben für die Übernachtung eine Stelle hinter einem kleinen Park ausgesucht, der als Rastplatz direkt neben der Straße angelegt war. Wir mussten noch unsere Wäsche aufhängen. Draußen waren tausende von Fliegen und kleine schwarze fliegende Käfer, aber wenigstens keine Moskitos. (Die Käfer haben sich im Auto überall versteckt und sind noch tagelang immer abends aufgetaucht.) Obwohl wir die Straße gehört haben, war die Nacht ruhig.

Ölfelder:

Großes Nichts mit Sandverwehungen:

Straßen führen ins Nichts:

Hinter diesem Park haben wir übernachtet:

Am nächsten Tag sind wir durch das Ödland weiter in Richtung Muskat gefahren. Auf der Straße gab es immer wieder Sandverwehungen. Bei „Straßenkreuzungen“ endeten die Ausfahrten oft in Pisten oder in Nichts. Es war schon fast 16:00 Uhr, als wir in Manah beim Oman Across Ages Museum ankamen. Wir haben von Steffi von dem Museum erfahren. Es ist noch so neu, dass man im Internet kaum Informationen dazu findet. Das Gebäude ist supermodern und sehr beeindruckend. Wir haben im Parkhaus (mal wieder auf einem Busparkplatz) geparkt und Karten gekauft. Innen war das Gebäude, aber auch die Ausstellungen großartig! Mit modernsten Techniken wurde die Geschichte des Oman von vormenschlichen Zeiten bis heute dargestellt. Da aber das Museum schon um 17:00 Uhr schon schloss, konnten wir nur die ersten paar Bereiche richtig anschauen. Wir fanden die Ausstellungen, die interaktiven Spiele und das ganze Museum aber so toll, dass wir uns entschieden haben, auf dem Weg von Muskat zur UAE-Grenze nochmal hier anzuhalten, wenn wir dafür Zeit hätten.

Die Ausstellung war sehr modern und informative:

Das Model des Gebäudes:

Das Gebäude war sehr beeindruckend:

Die Sonne ist gerade untergegangen, als wir wieder losfuhren. Wir sind noch bis kurz vor Muskat weitergefahren, um dort abseits der Straße zu übernachten.

Am nächsten Tag fuhren wir gleich zur iranischen Botschaft in Muskat um unsere Iran-Visa abzuholen. Wir haben die Botschaft schnell gefunden. Wir konnten direkt vor dem Gebäude parken. Beim Eingang mussten wir nur unsere Pässe und die Visagenehmigung zeigen und wir wurden schnell reingelassen. Drinnen war alles gut organisiert. Das einzige, was nicht funktionierte, war die Zahlung. Man konnte nur mit lokalen Kreditkarten bezahlen, europäische Kreditkarten oder Bargeld ging nicht. Aber der Beamte war sehr freundlich und hat einen Einheimischen gefragt, ob er für uns bezahlen könnte. Wir haben den netten Mann dann das Geld in Bar gegeben und es war alles schnell erledigt. Nach einer Dreiviertelstunde hatten wir unsere neue Iran-Visa in den Händen. Und wir mussten nicht mal die Gebühren für Expressvisa (75 USD) bezahlen, nur das Normalgebühr von 50 USD pro Person.

Wir hatten für heute noch eine Aufgabe: Weil die Reifen sich ungleichmäßig abnutzen, wollte Marc schon länger die Reifen von Fritzchen wechseln: alle Reifen auf den Felgen umdrehen und von vorne nach hinten wechseln. Da es viel Arbeit ist und man immer 2 Räder gleichzeitig wechseln muss, wollte er es nicht selbst machen, sondern machen lassen. Wir haben in Google recherchiert und sind in ein Viertel mit ganz vielen LKW-Werkstätten und -Läden gefahren. Wir haben schnell eine kleine Werkstatt gefunden. Die Männer haben die Reifen innerhalb einer Stunde umgebaut. In der Zeit haben wir bei einem indischen Restaurant Mittagessen geholt und in Fritzchen gegessen.

Als die Männer fertig waren, haben wir noch getankt und sind aus Muskat in den Süden rausgefahren, um unseren Übernachtungsplatz zu suchen. Auf dem Weg haben wir nochmal die Sultan Quaboos Grand Mosque gesehen.

Wir haben einen Aussichtspunkt (Yenkit Bay View) angesteuert, der uns von Marcel und Andrea empfohlen wurde. Der Ort liegt nur ca. 35 km von Muskat und bietet eine unglaubliche Aussicht auf einen Fjord und das Meer. Wir mussten nur ein paar Kilometer Offroad fahren und waren kurz vor Sonnenuntergang angekommen. Wir parkten direkt am Klippenrand und hatten einen atemberaubenden Ausblick auf Yenkit Bay und das Meer.

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