Unsere Nacht direkt neben dem kleinen Friedhof war ruhig.
Nach dem Frühstück habe ich unser 22. Land Kasachstan von der Karte freigekratzt.
Marius hat Joshi einen Tag vor unserer Reise beim Schützenfest in Coburg gewonnen. Er reiste von Anfang an mit uns, obwohl er keinen Reisepass hat. Marius liebt ihn immer noch.
Wir fuhren durch die flache kasachische Steppe/Halbwüste weiter. Abgesehen von den gelegentlichen Tieren (Pferde, Kühe oder Kamele) und Friedhöfen gab es wenig zu sehen.
Hier gibt es auch ausgetrocknete Salzseen:
In Kasachstan gibt es auch Erdöl und Erdgas.
Irgendwann erreichten wir eine Stelle, wo links und rechts von der Straße Wasser lag. Am Anfang dachten wir es ist ein See, aber auf der Karte war dieser nicht zu sehen. Erst als wir Häuser und Strompfosten mitten im Wasser sahen, ist uns klar geworden, dass es immer noch Wasser von den Überflutungen im April ist. Am Morgen des 13. April ist der Wasserpegel des Urals bei Orenburg auf 11,71 Meter gestiegen. Westlich von Orenburg kam es auch in Westkasachstan zu Überschwemmungen am Ural. Mindestens sechs Menschen wurden verletzt und der Schaden wurde auf über 40 Milliarden Rubel (rund 400 Millionen Euro) geschätzt. Die Ausmaße der Überschwemmungen waren jetzt im Juli immer noch riesengroß.
Wir fuhren nach Atyrau, wo wir gleich in einem Außenbezirk in einem kleinen Laden einkauften. Nach dem Bezahlen räumten wir alles ins Fritzchen ein, als der junge Ladenangestellte hinter uns hereilte. Er hatte zwei Tafeln lokale kasachische Schokolade in der Hand, die er mit den Worten „Welcome to Kasachstan“ uns schenkte. Unglaublich, kaum kommen wir in das Land an, überraschen uns die Kasachen mit ihrer großen Gastfreundschaft.
In Atyrau parkten wir neben einem großen Park, dem Retro-Park, nicht weit vom Uralfluss.
Es gab dort auch eine coole Skater-Anlage.
Der Ural ist ein besonderer Fluss, zusammen mit dem Ural Gebirge, dem kaspischen Meer, dem Kaukasus und dem Schwarzen Meer, ist er Teil der Grenze, die Europa und Asien teilt. Wir parkten mit Fritzchen noch in Asien, aber bei unserem Abendspaziergang haben wir natürlich eine der Brücken überquert, um in Europa anzukommen.
Es gab bei einem Park sogar zwei kleine Pavillons, die Europa Monument hießen und die allen gezeigt haben, dass man sich ab hier in Europa befindet.
Wir spazierten an der Uferpromenade. Hier waren die Zeichen der Überschwemmungen auch unübersehbar. Überall lagen noch Sandsäcke, teilweise war die Promenade kaum passierbar. Wir konnten es uns kaum vorstellen, wie hoch das Wasser gewesen sein musste, das offensichtlich an manchen Stellen sogar die mannshohe Barriere überschritten haben musste.
In der Stadt gab es viele große Parks, die, genauso wie die Uferpromenade, voll mit Familien waren.
Wir liefen auf der anderen Seite des Ural Flusses zurück. Hier mussten wir teilweise sogar über die Sandsäcke klettern, die noch nicht weggeräumt wurden.
Wir kamen zu „unserem“ Park zurück, wo wir eine ruhige Nacht verbracht haben.
Wir waren aber im Park und Fritzchen vor dem Park. Wir haben bei unserer Ankunft gesehen, dass Kinder zwischen den Stäben durch den Zaun gelaufen sind. Marc wollte deshalb auch nicht zum großen Tor laufen, sondern die Lücke im Zaun finden. Wir haben sie auch gefunden und passten durch. Außer Marc. Der musste einen anderen Weg suchen.
Als er dann wieder bei uns ankam, musste er seine Frust mit einem lokalen Bier löschen. Er meinte, es hatte das Design auf der Dose wirklich nötig, es war nicht sehr lecker.