10.-11. April 2024, Mittwoch-Donnerstag – Anandpur Sahib, Fahrt nach Dharamsala, Naddi

Anandpur Sahib, die zweitwichtigste Pilgerstadt der Sikh, wurde 1664 von dem Sikh Guru Tegh Bahadur gegründet. Ein paar Jahre später wurde er von dem Mogulen Herrscher Aurangzeb geköpft. Um gegen die Unterdrückung der Sikh zu kämpfen, gründete daraufhin Tegh Bahadurs Sohn, Guru Gobind Singh hier die Sikh Bruderschaft, die Khalsa. 

Mira war ein bisschen krank (erkältet), deshalb haben wir nur zu dritt die Sehenswürdigkeiten der kleinen Stadt besichtigt. Der Weg führte durch so eine Art Basar.

Als erstes haben wir die Kesgarh Sahib, die größte Gurudwara von Anandpur Sahib besucht. Hier wurde die Khalsa gegründet. Hier, wie in jeder Gurudwara, kann man kostenlos essen, aber diesmal haben wir (eigentlich nur ich), nur ein Schälchen Obst genommen.

Als nächstes sind wir zum Khalsa Heritage Complex gelaufen. Das Museum, das die Geschichte der Sikh in einer sehr moderne und beeindruckende Weise darstellt, wurde erst 2011 geöffnet. Es befindet sich in einem wunderschönen 5-Blatt-förmigen Gebäude, das von den 5 Kämpfer-Heiligen der Sikh inspiriert wurde. Das Gebäude ist eins von Indiens beeindruckendsten modernen Gebäuden, das uns sehr gut gefallen hat. Das Museum hat uns die Inhalte der Sikh Religion und dem schweren Schicksal der Sikh sehr nahe gebracht. Die Sikhismus ist eine wunderbare Religion, in deren Zentrum die Menschenliebe, Gleichheit und ehrliche Arbeit steht. Die Sikh sind von vielen Herrschern verfolgt worden und mussten sich oft verteidigen, so wurden sie gefürchtete Krieger. Die Teilung von Indien (Partition) hat auch das Leben von vielen Sikh gefordert, da die Grenze zwischen Pakistan und Indien mitten in ihrer Heimat, Punjab gezogen wurde. Viele Sikh mussten ihre Heimat im heutigen Pakistan verlassen und auf dem Weg nach Osten wurden sie massenweise ermordet. Die, die überlebten, mussten von Null wieder alles aufbauen. Das Ergebnis ihren harten Arbeit sieht man heute in Punjab, es ist einer der wohlhabendsten Staaten in Indien.

Es gab wenig ausländische Touristen, aber sehr viele indische Besucher. Sie kamen oft mit so einem Transportmittel:

Als wir Anandpur Sahib verlassen haben, fuhren wir weiter in Richtung Dharamsala. An der Grenze von Himachal Pradesh mussten wir eine Straßengebühr bezahlen, Fasttag ging hier nicht.

Wir fuhren dann immer höher in die Berge, die Straßen wurden immer enger und schlechter. Ehrlicherweise muss man dazu sagen, dass sie hier gerade eine neue 2*2 Spurige Autobahn bauen. Aber im Moment erinnerte uns die Lage sehr an Nepal.

Wir kamen bei Dharamsala an, blieben aber nicht dort. Man hatte aber von der Hauptstraße einen wunderschönen Blick auf die schneebedeckte Berge.

In den Bergen ist es immer sehr schwierig, einen Parkplatz zu finden, vor allem für so ein großes Fahrzeug wie Fritzchen. Von einer Reisebekannten haben wir den Kontakt zu Ria erhalten, einer Coburgerin!!!, die in der Nähe von Dharamsala wohnt und hier ein Guesthouse betreibt. Ria hat uns dann einen Parplatz in Naddi, am Dal Lake empfohlen. Die hinführende Straßen waren zwar super schmal und kurvig, aber wir haben es zum See geschafft. Wir blieben direkt gegenüber des Sees an einer flachen Ebene stehen. Wir hatten einen tollen Ausblick ins Tal. 

Als wir anhielten und Marc um Fritzchen gelaufen ist, hat er mit Schrecken festgestellt, dass unsere linke hintere Achse massiv Öl verliert. Diese Achse war schon zu Hause undicht, deshalb hat er noch in Coburg einen neuen Dichtring besorgt und einbauen lassen. Es war ein großer Akt, man muss die gesamte Achse auseinanderbauen. Er hat gehofft, das Problem ist erledigt, aber leider ist es nach 32.000 km wieder aufgetaucht. Es ist ein großes Problem, weil wenn die Achse undicht ist, läuft das Öl aus und die Achse wird nicht mehr geschmiert und wird dadurch während der Fahrt heiß. Das kann dann die Achse beschädigen und eine Weiterfahrt unmöglich machen. Marc hat für den Fall der Fälle auch einen besonderes Maschinenfett mitgebracht, das nicht so flüssig ist wie Öl, aber genauso gut schmiert. Er hat am nächsten Morgen dieses Fett in die Achse eingefüllt und hofft, dass es drin bleibt und die Achse genügend schmiert, dass es nicht heiß wird.

Während Marc an Fritzchen arbeitete, haben wir gelernt und Blog geschrieben und sonst nichts weiteres gemacht.

Um uns ein bisschen zu bewegen, haben wir am Abend noch einen Spaziergang gemacht und den kleinen Dal Lake umrundet.

Abends hat Marius draußen Chicken Nuggets frittiert. Er hatte mehrere Besucher (Kühe und Hunde), die das Geruch das Essen gut fanden.

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