10.12.2023, Sonntag – Lovers‘ Cave, Wadi Shab, Sur

Es war Zeit, uns von dem schönen Strand bei Fins zu verabschieden. Wir sind auf der Küstenstraße geblieben und Richtung Sur gefahren. Auf dem Weg wollten wir eine interessante Höhle anschauen. Höhle ist vielleicht ein bisschen übertrieben. Als wir bei den Koordinaten, die wir von Éva bekommen haben, angehalten sind, sahen wir erstmal überhaupt keine Spur von einer Höhle. Es war ein Plateau auf einem hohen Steilküste, wo das Meer ca. 10 Meter unter uns zu finden war. Wir wussten, wir müssen ein Loch im Boden finden, wodurch wir in die Höhle gelingen können. Nach kurzer Suche wurden wir fündig.

Als wir durch den kleinen Eingang nach unten geklettert sind, hatten wir einen unglaublichen Ausblick.

Wir haben sogar Schildkröten im türkisfarbenen Wasser gesehen.

Unser nächstes Ziel war Wadi Shab. Auf dem Weg dorthin mussten wir erstmal wieder auf die andere Seite der Autobahn gelangen, das bedeutet eine Durchfahrt durch eine Unterführung unter der Autobahn. Wir haben uns wegen der Wegführung überhaupt keine Gedanken gemacht, da hier, wie in Saudi Arabien bisher alle Unterführungen, Tunnel und Brücken 5,5 m hoch waren. Aber diesmal standen wir vor einer Unterführung und es sah verdammt niedrig aus. Auf dem Schild stand 3,7 m. Ob das hinhauen wird? Ich bin ausgestiegen und wir sind gaaaaanz langsam reingefahren. Eigentlich sind wir 3,75 Meter hoch, aber es hat geklappt!

Danach kamen wir ohne weitere Vorfälle bei Wadi Shab an. Wir wussten, dass dieser ist einer von den touristischeren Wadis ist, aber er hat eine Besonderheit. Am Ende befindet sich eine Höhle, wohin man nur schwimmend reinkommt. Und in der Höhle gibt es sogar einen Wasserfall. Als wir ankamen, war der Parkplatz ziemlich voll. Wir haben gleich zwei Overlander-Fahrzeuge gesehen, mit der Besatzung von einem haben wir uns auch kurz unterhalten. Danach haben wir die 1 OMR pro Person für die ca. 2-minutige Bootsfahrt bezahlt und schon standen wir am Anfang des Wanderweges in den Wadi.

Wir fanden den Weg am Anfang nicht besonders schön und es gab für unseren Geschmack zu viele Menschen. Man lief auf einem Weg, es war nicht wirklich abenteuerlich.

Danach haben wir den ersten große Pool gesehen, es war schön.

Irgendwann mussten wir dann unsere Schuhe ausziehen und zu unseren Wasserschuhen wechseln, weil wir in einem kleinen Bach laufen mussten. Kurz darauf sind wir bei den Pools angelangt, wo man nur schwimmend weiterkam.

Hier waren auch relativ viele Menschen. Wir haben uns ausgezogen und unsere Sachen am Rand des Pools liegen gelassen. Das Wasser war nicht kalt. Wie wir erfahren haben, hat dieser Wadi eine eigene Quelle, das Wasser kommt nicht aus den hohen Bergen. Und die Sonne wärmt die Pools auch. Im Wasser mussten wir teilweise schwimmen, teilweise konnten wir laufen. Nach dem ersten Pool liefen wir wieder in einem Bachbett weiter. Wir waren heilfroh, dass wir unsere Wasserschuhe anhatten. Sonst wäre es eine ziemlich extreme Fußreflexzonenmassage gewesen.

Nach einem weiteren Pool waren wir dann direkt vor der Höhle:

(Quelle vom Internet, da wir keine Bilder gemacht haben.)

Wir mussten durch den kleinen Spalt zwischen den Wänden durchschwimmen. Über Wasser passten gerade unsere Köpfe durch, die Schulter musste man schon seitlich drehen. In der Höhle konnte man auch nicht stehen, das Wasser war tief. Von oben kam ständig Wasser in Form eines Wasserfalls rein. Marc und die Kinder haben sich mit Hilfe des Seiles hochgezogen und sind zum oberen Anfang des Wasserfalls geklettert. Sie haben erzählt, dass es oben schön war und man noch weiter hätte hochklettern können. Als sie zurückkamen, mussten sie von oben in die Höhle springen.

(Quelle vom Internet, da wir keine Bilder gemacht haben.)

Es war wirklich eine sehr schöne Erfahrung. Und obwohl es hier mehr Touristen gibt, würden wir Wadi Shab trotzdem jedem empfehlen.

Auf dem Rückweg haben die Kinder den schwarzen Esel gekrault.

Als wir am Parkplatz zurück waren, haben wir im lokalen Coffee Shop was gegessen, bevor wir weiter nach Sur gefahren sind. In Sur mussten wir als Erstes einkaufen, unser Kühlschrank war fast leer. Wir haben schnell einen großen Supermarkt gefunden, wo wir alles fanden, was wir brauchten. Als nächstes wollten wir uns Wasser besorgen. Dies war schon eine schwierigere Aufgabe. Laut IOverlander sollte es bei einer Shell Tankstelle in der Stadt, an der Rückseite des Gebäudes einen Wasserhahn geben. Als wir bei der ersten Shell Tankstelle vor der Stadt waren, haben wir es mal dort probiert. Sie hatten tatsächlich einen Wasserhahn, aber der Anschluss war viel zu dick für uns. Die Mitarbeiter haben uns gesagt, dass es bei allen Shell Tankstellen gleich aussieht. Wir wollten es trotzdem auch auf der gegenüberliegenden Seite probieren. Der dortige Manager war noch netter, er hat versucht, die naheliegenden Wasserwerke anzurufen, um uns Wasser zu organisieren. Es war aber schon zu spät, und es war schon zu. Er hat gesagt, wenn wir bis morgen früh hier bleiben, kann er es uns gerne organisieren, dass wir morgen früh Wasser bekommen. Wir wollten aber nicht an der Tankstelle übernachten. Der Manager hat uns dann noch die Adresse einer Wasserfüllstation in der Stadt genannt. Er hat gemeint, sie soll zu sein, aber wir könnten es probieren. Genau das haben wir gemacht. Und sie war geöffnet. Das Problem war nur, dass diese Wasserfüllstationen dafür da sind, um die Tankfahrzeuge von oben mit einem großen, dicken Schlauch zu befüllen. Was bei uns natürlich nicht funktioniert. Aber der Mann dort war sehr nett. Er hat telefoniert und kurz darauf kam ein Tankfahrzeug. Daraus konnten wir das Wasser auspumpen und so wieder unsere Wassertanks befüllen. Daneben war noch eine Tankstelle, also wir haben auch noch unsere Dieseltanks befüllt.

Für die Nacht sind wir zur Küste zu einem freien Gelände gefahren. Der Ort war nicht besonders schön, aber ruhig.

Ein Kommentar

  1. Wow, wieder eine sehr abenteuerliche Wanderung! Nur gut, dass ihr alle Vier so sportlich seid! Einzigartig, diese extremen Gegensätze
    “ weite heiße Sandwüste“ – „bizarres Felsgebirge“ – “ grüne Täler mit erfrischenden Pools“ und „herrliche Strände am Meer“. Einfach toll! Danke für die wieder so interessanten Berichte u. wunderschönen Bilder! LG und 😘 Ellen u. Erich

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert