10. November 2023, Freitag – Auf dem Weg zu Al Naslaa Felsformationen

Wir sind alle relativ früh aufgestanden, da wir (vor allem aber Steffi) viel fahren mussten. Als Abschiedsfrühstück habe ich Masala Chai (Steffis Lieblingsgetränk hier in Saudi Arabien. Hier nennen sie es Karak.) und Palatschinken gemacht. Nach dem Frühstück haben wir noch ein paar Bilder gemacht. Joshi wollte auch unbedingt das Motorrad ausprobieren. Er wollte auch mitfahren, aber Steffi hatte keinen zweiten Helm, er musste also doch bleiben. 😊Der Abschied war wirklich schwer, wir haben wirklich schöne Tage miteinander verbracht.

Joshi wollte mit Steffi mitfahren:

Als Steffi losgedüst ist, haben wir uns unseren Aufgaben gewidmet: die Kinder machten Schule und Marc hat die Schienen der hinteren Stahlboxen geklebt. Wegen der vielen Offroadfahrten und den blöden Bumps vor jeder Kreuzung und jedem Kreisverkehr haben sich die Schienen teilweise vom Kofferboden gelöst. Es war schon Mittag, als wir losgefahren sind. Der Weg führte wieder durch Wüste. Ab und zu gab es Oasensiedlungen.

Ein Markt für Kamelbedarf:

Das häufigste Schild in Saudi Arabien: „Achtung, Kamele!“

Unser heutiges Ziel waren die Al Naslaa Felsformationen. Das sind große Felsen in einer wüstenartigen Landschaft.

Am bekanntesten ist der „Split Rock“. Dieser ist ein perfekt in 2 gespaltener, auf 2 „Beinen“ stehender großes Fels. Die Schnittflächen sind schnurgerade und sehen wie nicht natürlich aus. Marc sagte in Yodas Sprache: „Ein sehr starker Laser gewesen sein es muss.“

Als wir bei der Stelle ankamen, wo wir die Straße verlassen sollten, war es schon kurz vor Sonnenuntergang.

Wir waren gerade dabei, unseren Reifendruck zu reduzieren, als ein Saudi Mann mit einem Geländewagen neben uns hielt. Er konnte kein Englisch, aber wir konnten ihm erklären, dass wir zu den Al Naslaa Felsen wollen. Er hat bestätigt, dass sie hier, ca. 4 km entfernt sind. Wir haben gefragt, ob dies hier der richtige Track ist, was er mehr oder weniger bejaht hat. Danach hat er 200 gesagt. Wir haben nicht verstanden, was er damit meint. Danach hat er nochmal 200 auch auf dem Handy gezeigt. Ok, 200, aber was 200? Danach hat er versucht jemanden anzurufen, der englisch konnte. Die Verbindung kam aber nicht wirklich zu Stande. Am Ort gab es kein Internet und normales Netzwerk auch nicht wirklich. Er hat danach nochmal 200 gesagt und gezeigt, dass er fährt und wir ihn folgen. Langsam wurde es mir klar, dass er 200 Rial (50 EUR) dafür wollte, dass er den Weg (4 km insgesamt!!!) zeigt. Als ich nein sagte, hat er dann auf 100 reduziert. Als ich immer noch nein sagte, fuhr er dann weg. Das war der erste und hoffentlich auch der einzige Fall bisher auf unseren Reise in Saudi Arabien, wo jemand versucht hat, uns abzuzocken. Zum Glück habe ich gleich als er wegfuhr auf meinem Handy den Track zur Al Naslaa gefunden, den ich schon vorher runtergeladen hatte. In der Dämmerung und dann in der Dunkelheit haben wir den Track folgend dem Weg, der mal im tiefen Sand, mal auf Fels führte, zum Split Rock gefunden.

Wir haben noch bei den allerletzten Lichtresten ein paar Bilder gemacht und danach noch unsere Wäsche aufgehängt. In einiger Entfernung haben wir andere campende Fahrzeuge mit Lichtern gesehen. Sonst war es vollkommen dunkel und der Sternenhimmel unglaublich. Wir sind alle auf Fritzchens Dachterrasse geklettert, um wieder mal die Milchstraße in ihrer vollen Pracht bewundern zu können.

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