Wir sind wieder um 7:00 Uhr aufgestanden und haben um 7:30 Uhr gefrühstückt. Mit dem warmen Porridge im Bauch liefen wir kurz vor 9 Uhr los. Unsere Freunde von gestern haben sich vor ihrem Start verabschiedet, sie wollten heute weiter als wir nach Dharapani laufen. Unser Ziel für heute ist Tal.
Direkt nach Jagat wollten wir gleich eine warme Quelle besuchen, die wir aber leider nicht gefunden haben. Nicht so schlimm, so kommen wir früher an. Wir sind relativ früh von der Straße abgebogen und neben einem kleinen Wasserfall hoch auf den Berg geklettert.
Der Trail war wieder sehr steil, wir mussten einige Treppen in schönen Dschungel erklimmen.
Bald kamen wir in Chamche an. Hier bei einem Teehouse konnte man sogar „wife service“ bekommen. Also wenn man auf dem Trail eine zusätzliche Frau braucht, das ist der richtige Ort.
Hier gab es auch einen Fußballplatz in luftiger Höhe.
Beim ersten Guesthouse im Dorf trafen wir Juliette. Sie lief eine Zeit lang mit uns. Wir mussten wieder eine Hängebrücke überqueren, bevor wir unglaublich viele Treppen besteigen mussten.
Juliette war fitter und schneller als wir (na ja sie ist auch ca. 20 Jahre jünger als ich) und sie ist dann ohne uns weiterlaufen. Der Trail lief die ganze Zeit hoch über dem Fluss und wir mussten immer höher und höher klettern. Auf der anderen Seite des Flusses haben wir die Straße sehen können, die lief genauso hoch, wie unser Pfad.
Unsere Beine schrien nach Ruhe, eigentlich hat sich unser gesamter Körper noch nicht an die extreme Belastung gewöhnen können. Wir machten eine längere Pause und aßen noch die Vorräte, die wir noch aus Kathmandu mitgebracht haben. Als wir wieder losliefen, haben wir vor uns Rauch gesehen.
Wir wussten, dass die Einheimischen oft das alte Gras abbrennen, um Platz für das neuen grünen Grass für die Ziegen zu machen, aber hier schien der gesamte Berghang vor uns zu brennen. Erstmal stieg nur der Rauch von unten über uns, danach brannte es links und rechts vom Pfad.
Ab und zu fielen auch heiße Steine von dem Berghang über uns runter. Wir haben versucht, so schnell wie möglich durchzulaufen. An einer Stelle fielen große Bambuspflanzen auf den Trail, wir mussten über sie drübersteigen. Gleichzeitig knisterte das Feuer unter und über uns und Rauch brannte in unseren Augen. Als wir kurz vor Tal unter dem sehr steilen letzten Teil des Treks ankamen, brannte der gesamte Berghang rechts von uns.
Ein nepalesischer Polizist kam uns entgegen und hat uns aufgefordert, schnell weiterzulaufen, weil es gefährlich sei, weil größere Felsen runterkommen können. Er hat uns auch gefragt, ob noch jemand hinter uns sei. Wir sind so schnell wie möglich weitergelaufen, aber es war nicht einfach. Die Strecke war die steilste von allen, weil ein riesiger Erdrutsch den normalen Pfad und den Fluss unten komplett blockierte und wir auf die Spitze der Blockade hochlaufen mussten. Oben warteten andere Nepalesen, die uns weiter animierten, uns zu beeilen. Wir waren echt am Ende, als wir endlich oben ankamen.
Aber kurz darauf konnten wir das Dorf von Tal im breiten Tal erblicken.
Wir haben gleich in dem zweiten Guesthouse schöne, moderne, saubere Zimmer mit eigenen Bädern gefunden.
Wir haben uns entschieden, gleich hier in Peaceland Guesthouse zu bleiben. Wir sind heute nur 8,7 km gelaufen, aber 500 Höhenmeter hochgewandert. Die vielen Treppen zusammen mit der Aufregung wegen des Feuers und des Brandes hat unseren Körpern für heute gereicht. Wir haben, anstatt noch weiter nach Dharapani zu laufen, uns in die Sonne gesetzt und unsere Füße hochgelegt.
Später wurde es sehr windig, deshalb haben wir uns in den schönen und gemütlichen Essensraum zurückgezogen. Hier haben wir unser Abendessen, bestehend aus Knoblauch suppe (Soll gut sein gegen Höhenkrankheit) Curry mit Reis, Momos und Rösti zu uns genommen.