Wir waren mit Mohammad, unseren Guide unterhalb des Dorfes um 8.30 Uhr verabredet. Er hat schon auf uns gewartet, als wir aus dem Flussbett rausgefahren sind. Er konnte gut Englisch und hatte schon alles für unsere Wanderung vorbereitet. In seiner wasserdichten Tasche hatte er arabischen Kaffee, Datteln und andere Proviant. Er hatte auch Rettungswesten und Schutzhelme, die wir dankend abgelehnt haben. Er hat uns auf dem Weg auch viel erklärt und gezeigt.
Erst haben wir die wunderschönen, grünen und reichen Gärten überquert. Die Dorfbewohner bauen hier verschiedene Bananensorten, Papayas, Mangos und Datteln an.
Vom Eingang des Wadi hatten wir einen guten Blick auf das Dorf und die Gärten. Im Dorf gibt es ca. 75 Häuser. Da hier die Familien ziemlich groß sind, (normalerweise gibt es 8-10 Kinder pro Familie!) bedeutet es über 500 Einwohner. Mohammad stammt auch aus dem Dorf, aber er konnte mit seiner Familie nicht im Dorf bleiben, da es kein freies Haus und auch keinen Platz für ein neues Haus gab. Offensichtlich gibt es hier nicht das Problem der Abwanderung, die Einwohner, auch die junge Generation bleibt gerne hier. Es gibt auch Strom und die Straße zum Dorf ist betoniert. Nach Regen, wenn das Wadi überflutet ist, dauert nur 2-3 Stunden und die Straße ist wieder befahrbar, sobald das Wasser abgelaufen ist.
Er hat uns auch eine Pflanze gezeigt, diese:
Wisst ihr was das ist? Sie ist insbesondere für Frauen. Die Blätter werden getrocknet, in Mörser zerstoßen und danach mit Wasser zu einer zähflüssigen Masse gemacht. Und danach werden damit schöne Motive auf die Haut gemalt. Na, wisst ihr es jetzt? Ja, dies ist eine Hennapflanze.
Mohammad hat uns über Felsen und durch Wasser geführt.
Wir sind auch in eine Höhle mit einem Wasserfall drinnen runtergekrochen:
Am Ende sind wir bei mehreren Pools angekommen, wo man nur schwimmend hätte weitergehen können. Das Wasser war ziemlich kalt und wir haben uns entschieden, nicht weiterzugehen.
Wir haben neben einem schönen Pool den vom Mohammad mitgebrachten Proviant verzehrt und uns über vieles unterhalten.
Danach sind wir wieder ins Dorf gelaufen. Kurz bevor wir angekommen sind, haben wir noch einen großen Gottesanbeter gefunden:
Am Parkplatz waren andere französische Touristen, die alleine in den Wadi wollten und nach dem Weg fragten. Wir haben ihnen kurzerhand Mohammad als sehr guten Guide vermittelt. Als sie losgelaufen sind, sind wir auch aufgebrochen.
Aussicht auf dem Rückweg:
Im Oman sind die Verkehrsschilder an den lokalen Gewohnheiten angepasst. Fußgänger sehen so aus.
Wir sind am Rand von der Wüste Wahiba Sand gefahren:
Wir wollten wieder zurück nach Sur und weiter nach Ras Al Jinz. Hinter Ras Al Jinz befindet sich der östlichste Punkt der Arabischen Peninsula. Aber wir wollten nicht deswegen hierher kommen.
In Ras Al Jinz gibt es ein Besucherzentrum und Hotel des Schildkröten-Reservates, wo man eine nächtliche Tour buchen kann, um die Schildkröten beim Nestbauen und Eierliegen bzw. beim Schlüpfen zu beobachten. Die Hauptzeit für die Fortpflanzung der Karettschildkröten ist der Sommer, aber im Winter legen sie manchmal auch Eier.
Die Touren starten um 8:30 Uhr abends oder um 5:30 Uhr frühs. Wir haben uns für die Abendtour angemeldet. Wir waren in Gruppe 1, zusammen mit den Hotelgästen. Die Mitarbeiter des Besucherzentrums prüfen, ob an dem Abend Schildkröten da sind oder nicht. Wenn nicht, muss man nicht bezahlen und es gibt auch keine Tour. Zum Glück waren bei uns 2 Schildkrötendamen dabei, ihre Nester in den Sand zu buddeln. Wir wurden mit einem Minibus vom Besucherzentrum in die Nähe des Strandes gebracht. Unser Führer hatte eine Lampe mit rotem Licht und mit seiner Führung sind wir dann im Dunkeln zum Strand gelaufen. Dort mussten wir erstmal warten, bis die Schildkrötenmama ihre Eier gelegt hat. Wir sollten sie nicht dabei stören. Wir sind bei ihr angekommen, als sie schon fertig war und dabei war, das Nest wieder zuzubuddeln. Danach haben wir sie beobachtet, wie sie zurück zum Meer watschelte. Anschließend sind wir zu einer anderen Schildkrötendame gelaufen, die schon mehrere Löcher gebuddelt hat, aber danach sich trotzdem entschieden hat, heute keine Eier zu liegen. Uns wurde gesagt, es passiert manchmal, dass die Schildkrötenmama mit dem Nest nicht zufrieden ist, und keine Eier liegt. Neben dem Strand wo wir waren und wo der organisierte Besuch von Touristen erlaubt ist, soll es 45 andere Strände geben, wo ein Besuch streng verboten ist. Ranger schauen, dass sich nachts niemand auf diesen Stränden aufhält.
Bevor wir zurückgegangen sind, durften wir noch zwei gerade geschlüpfte kleine Schildkrötenbabies beobachten, die mit großen Anstrengungen ihren ersten Weg ins Wasser gemeistert haben. Oh, waren sie süß!
Wir haben dann die Nacht am Parkplatz des Besucherzentrums verbracht.