12. November 2023, Sonntag – Elephant Rock, Hegra, Mirror House, Rainbow Arch

Wir mussten um 9:30 Uhr beim Visitor Center sein, um mit dem Bus nach Hegra zu fahren. Wir waren nicht alleine, mit uns ist eine Touristengruppe mit ihrem Guide in den gekühlten Reisebus eingestiegen. Die Fahrt nach Hegra dauerte ca. eine halbe Stunde. Hegra war, genauso wie die jordanische Petra, ein Zentrum der Nabatäer. Sie haben in Lehmhäusern im Wadi gelebt (von denen ist leider nicht viel übrig geblieben) . Für ihre Toten haben sie allerdings mit den einfachen Werkzeugen Hammer und Meißel gewaltige Gräber in den Felsen geschlagen. Hier in Hegra gibt es mehrere Hundert Gräber, von den monumentalen bis zu den einfachen quadratischen Löchern im Fels. Ihren Toten haben sie alles beigelegt, was im nächsten Leben notwendig sein könnte, von Ketten aus Datteln zu Goldschätzen.

Am Besucherzentrum in Hegra angekommen waren wir mit frischen Säften (der Granatapfelsaft war wirklich sehr lecker) und getrockneten Früchten (Mangos, Feigen, Datteln, Ananas) empfangen worden. Nach kurzer Wartezeit sind wir hier in einen zweiten klimatisierten Reisebus gestiegen. Drei Mitarbeiter von Hegra haben uns begleitet. Im Bus haben sie kleine Wasserflaschen verteilt. Wir haben an vier Stellen auf dem Gelände angehalten, um die Gräber und andere kultische Orte bewundern zu können. Wir hatten Glück, da neben der Führerin vom Besucherzentrum, die auch vieles vom Ort, den Gräber und den Nabatäer erzählte, die Reisegruppe, die mit uns im Bus war, einen eigenen Reiseführer hatte. Er war Archäologe und war tatsächlich Teil des Ausgrabungsteams hier in Hegra. Seine Kommentare und Informationen waren natürlich noch tiefgründiger als die von der saudischen Reiseführerin.

Ein Grab von innen:

Die Umgebung:

Die Tour in Hegra dauerte ca. 2 Stunden. Danach wurden wir mit dem Bus zurück nach Al Ula gefahren. Wir wollten dort noch die Oase besichtigen, wo es eine schöne, kleine Wanderroute geben soll. Leider konnten wir zu dem Parkplatz am Anfang der Route wegen Straßenbauarbeiten nicht hinfahren. Schade.

Wir haben noch schnell eingekauft und sind zurück zum Elephant Rock gefahren, um dort Wasser zu tanken. Der Druck bei dem großen Wassertank nicht weit von der Straße war aber leider sehr niedrig. Also wir haben dort noch zu Mittag gegessen und danach die Betankung abgebrochen.

Wir sind als nächstes zu dem sog. Mirror House in Maraya gefahren. Das Gebäude liegt versteckt in einem Tal, umgeben von großen, schroffen Felsen und ist das größte mit Spiegeln bedeckte Gebäude der Welt. Man darf es normalerweise nur dann besichtigen, wenn man eine Reservierung in einem der Restaurants im Gebäude oder dahinter im Resort gemacht hat. Wir haben natürlich keine Reservierung gehabt, wollten aber trotzdem rein. Als wir von der Hauptstraße abgebogen sind, standen wir gleich nach ein paar hundert Metern vor einer Schranke. Die Wachmänner wollten uns erstmal nicht reinlassen. Marc hat versucht, ihnen zu erklären, dass er ein deutscher Architekt ist und er das Gebäude sehr interessant findet. Wir würden nur ein paar Bilder machen und wieder rausfahren. Die Wachmänner haben auch nicht wirklich Englisch gekonnt und wir durften immer noch nicht rein. Dann kam ein Auto rauswärts. Als der Mann anhielt, hat er gesagt: „Nice house!“ Wir wussten nicht wer er ist, aber er konnte gut Englisch. Marc hat ihm unser Problem erklärt. Es stellte sich heraus, dass er der Manager des Ortes ist. Er hat uns dann erlaubt, reinzufahren.

Als wir das Gebäude im Tal erblickt haben, fehlten uns die Worte. Man konnte kaum sehen, wo das Gebäude aufhörte und der Himmel bzw. die Felsen anfingen. Wir haben Fritzchen geparkt und sind ums Gebäude gelaufen und Bilder gemacht. Der Ort war einfach unglaublich!

Der Eingang:

Blick ins Innere:

Es war schon relativ spät und wir wollten nicht mehr die lange Reise nach Wadi Disah antreten. Stattdessen sind wir nur zu einer weitere Felsformation, dem sog. Rainbow Rock gefahren. Ich habe eine andere Wasserstelle in IOverlander gefunden, die auf dem Weg zu Rainbow Arch lag und die wir angefahren sind. Hier war der Druck viel besser, innerhalb kürzester Zeit waren unsere Tanks voll. Neben der Straße waren überall Baustellen: die Straße wurde erweitert, ein neues Resort und eine Tankstelle mit kleinen Touristenmarkt wurde gebaut. Von der Straße zum Felsbogen haben sie schon eine Schotterstraße angelegt, es wird nicht mehr lang dauern, und hier wird es auch so ausgebaut wie bei Elephant Rock. Aber jetzt waren wir fast alleine, nur 2 junge Belgier haben wir getroffen, die mit ihrem Mietwagen zum Fels gefahren sind. Wir haben uns noch ein bisschen unterhalten und zusammen den Sternenhimmel bewundert, bevor sie zurück nach Al Ula gefahren und wir ins Bett gegangen sind.

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