Heute sind wir früh aufgestanden, da wir noch alles aufräumen, packen, sichern, usw. mussten, bevor wir Fritzchen um 10 Uhr abgeben. Das wird das erste Mal, dass wir unser Schneckenhaus verlassen müssen, und er alleine auf Reise geht. Wir haben natürlich entsprechen Bammel und möchten sicherstellen, dass mit unserem Zuhause nichts passiert. Fritzchen ist auch ein alter Herr, man kann ihn nicht so fahren, wie neue, moderne Fahrzeuge. Wenn man zum Beispiel den Zündschlüssel zieht, stoppt der Motor nicht, aber man hat ggf. einen Elektronikschaden. Also hat Marc Beschreibungen und Anweisungen produziert und überall hingeklebt, um möglichen Schaden zu vermeiden. Wir waren um kurz nach 10 Uhr am Treffpunkt, was ein Parkplatz war. Wir haben dem Agent geschrieben (seinen Kontakt haben wir von Mohammad bekommen) und er hat geantwortet, dass wir in sein Büro in einem nahelegenden Hochhaus gehen sollten. Als wir ankamen, war er nicht da. Der Mitarbeiter hat gesagt, wir sollten nur die Papiere und die Autoschlüssel da lassen, und alles gut. Als wir ihm erklärt haben, dass es sich nicht um einen normalen Pkw handele, sondern um einen Oldtimer Lkw mit 10 Tonnen und spezieller Bedienung, war er sehr überrascht. Wir haben ihm erklärt, wir müssen unbedingt mit der Person reden, die unser Fritzchen auf das Schiff fahren wird. Danach haben wir dann zwei Stunden auf diese Person gewartet. Es hat sich herausgestellt, dass er Fritzchen nicht fahren kann, da er kein Lkw-Führerschein hat. Stattdessen soll/darf Marc Fritzchen in den Hafen und auf das Schiff fahren. Sie organisieren für ihn dann eine Zutrittsgenehmigung und wir sollen morgen wieder kommen, um Fritzchen abzuliefern. Wir fanden diese Lösung am Ende ganz gut, weil wir so sicherstellen könnten, dass kein Schaden an Fritzchen bei der Reinfahrt in den Hafen und ins Schiff bzw. beim Festmachen im Schiff passieren.
Marc hat alle Stellen an Fritzchen rot bepinselt, wo Fritzchen am Schiff befestigt werden kann.
Er hat auch alles beschriftet und eine komplette Bedienungsanweisung geschrieben:
Als wir endlich die Informationen und die Lösung hatten, war es schön früh am Nachmittag. Wir sind wieder zum Strand gefahren, um dort noch eine Nacht zu verbringen.
Nach einer ruhigen Nacht haben wir gemütlich gefrühstückt. Früh hat uns der Verschiffungsagent kontaktiert und wollte ein „Import Document“ haben. Wir haben aber so etwas nicht. Wir haben ihm erklärt, dass das Carnet de Passage als Import Dokument gilt. Genau das ist seine Funktion. Die Zollbehörde stempeln die eine Hälfte bei der Einfuhr und die andere Hälfte bei der Ausfuhr ab, um zu beweisen, dass wir Fritzchen nicht im Land gelassen und dort unverzollt verkauft haben. Der Agent hat uns geschrieben, wir sollen zwischen 12:00-12:30 bei seinem Büro sein. Dann kann Marc uns zu einer Mall bringen und danach mit dem Agent zum Hafen fahren, um dort Fritzchen auf das Schiff zu bringen. Als wir beim Büro ankamen, wollte der Agent, dass Marc uns nicht zu einer Mall, sondern nur zu einem nahen Supermarkt fährt, da er sowieso in einer Stunde zurück wäre, weil er nicht in den Hafen reingelassen wird, und ein Lkw-Fahrer Fritzchen an Bord bringen sollte. Es wird sowieso noch dauern, da das Schiff erstmal entladen werden sollte, bevor es beladen werden kann. Wir haben ihm gesagt, dass es nicht das war, was wir besprochen haben und uns egal ist wie lang es dauert, aber Marc möchte in den Hafen oder mindestens mit dem Mensch reden, der das Auto fahren soll. Am Ende hat er eingelenkt und Marc hat uns zu einer Mall gebracht und sich danach am Hafeneingang mit dem Agent getroffen.
Als er ankam, hat der Agent ihm den ausgefüllten Antrag für einen Tagespass gegeben und ihm gesagt, dass er lieber alleine zu der Hafenbehörde laufen soll. Vielleicht lassen sie ihn dann rein. Marc ist da hin und alles lief gut, bis er 10 Dirham bezahlen sollte. Da er kein lokales Geld dabei hatte, hat er angeboten, er könnte mit EUR bezahlen. Er hatte einen 10 Euro Schein, was ca. 40 Dirham wert war. Die Beamten haben nachgerechnet und kurzerhand seinen Schein gewechselt. Danach war alles erledigt und er hatte seinen Tagespass.
Er durfte dann mit Fritzchen ins Hafengelände fahren und musste dort erstmal warten, bis das Schiff (das aussah wie eine normale Lastwagenfähre) entladen wurde. Danach durfte er selber Fritzchen zwischen zwei großen Containern auf dem Schiff parken. Da das Meer ruhig war, musste es gar nicht zusätzlich befestigt werden. Er hat noch zugeschaut wie das Schiff ins Meer gestochen ist, danach hat der Agent ihn zu uns zu der Mall gebracht.
Fritzchen fährt ab nach Iran:
Zwischenzeitlich haben wir in der Mall gegessen und Marius hat ein Paar neuer Badeschlappen gekauft. Es war schon fast sieben Uhr abends, als wir endlich mit einem Careem von Sharjah nach Dubai losgefahren sind. Wir wollten zu einem Studienfreund von mir, Csabi und seiner Familie, die seit August in Dubai wohnen. Er hat uns angeboten, dass wir bei ihm übernachten dürfen. Wir haben uns mehr als 20 Jahre nicht gesehen (einmal irgendwann vor mehr als 10 Jahren telefoniert), aber es war wie immer, als ob wir uns gestern das letzte Mal getroffen hätten. Er uns seine Frau Soraya und sein Sohn Alessandro haben uns ganz herzlich empfangen und liebevoll mit Abendessen erwartet. Es war ein schöner Abend, mit vielen Erinnerungen und regem Austausch. Die Jungs haben Kicker und Fußball gespielt. Wir sind nicht so spät ins Bett, da Alessandro am nächsten Tag in die Schule musste und unsere Gastgeber früh aufstehen mussten.