14. November 2023, Dienstag – Subaytan Farm, Wadi Disah, Aussichtspunkt

Hamoud hat uns auch zum Frühstück eingeladen. Es gab frisches Fladenbrot mit Käse, Humus, Joghurt und Foul (gewürzte, pürierte Bohnen).

Als wir satt waren, sind wir mit seinem Auto zu Wadi Disah gefahren. Vor der Einfahrt wartete ein Freund von ihm, Ahmed, mit einem offenen Auto, womit wir ins Wadi reinfahren wollten. Bei der Einfahrt standen auch hier Polizisten, die uns auch diesmal, sogar mit dem kleinen 4×4 Auto, nicht reinfahren lassen wollten. Hamoud hat mit ihnen gesprochen und wir durften doch rein. Wie Hamoud erklärte, hatte es letzte Nacht gerechnet und für heute war auch Regen vorhergesagt, deswegen wollte der Polizist uns nicht reinlassen. Bei Regen können hier ganz schnell gewaltige Wassermassen runterkommen, die nicht nur das Wadi, sondern auch die gesamte Gegend überfluten. (Er hat uns später zu Hause Videos von der Flut vom 2021 gezeigt, wo alles um seine Farm vom Wasser bedeckt war. Die Flut hat Autos, Palmen und große Felsen mitgenommen.)

Also waren wir drin im Wadi. Links und rechts waren sehr hohe, rote Felswände. Die Wände waren nicht glatt, sondern kunstvoll vom Wasser geformt. Im Tal waren Dattelpalmen und große Schilffelder. Mittendrin plätscherte Wasser. Wir sind mal durch Tiefsand, mal durch Wasser, mal über Felsen gefahren. Es war so unerwartet und so wunderschön.

Sonnenfenster im Fels:

Da das Auto komplett offen war, konnten wir die Umgebung vollständig wahrnehmen. Wir haben die Offroadfahrt mal sitzend, mal stehend und am Rahmen festhaltend genossen.

Wir haben ein paar Mal angehalten, um Bilder zu machen oder ein paar von Menschenhand geformte Treppen oder Wasserbecken anzuschauen. Wir hatten auch einen Stopp beim Wadi Disah’s Herz.

Unser letzter Halt war bei einem großen Fels, worauf wir hochgeklettert sind. Der Aussicht über das Grün im Tal war sehr schön.

Als wir wieder bei Hamoud’s Auto waren, hat er uns erst zu einer Stelle gebracht, wo früher auch die Nabatäer (wie in Hegra) lebten. Er hat uns ein paar kleinere Gräber gezeigt.

Danach sind wir durch Ashwaq zu dem Aussichtspunkt gefahren, wo wir auf dem Hinweg zur Farm auch vorbeigefahren sind und wo wir die Aussicht von der Straße genossen haben. Vom Aussichtspunkt war das Panorama noch gewaltiger.

Auf dem Rückweg nach Hause haben wir bei einem Restaurant Mittagessen geholt und zu Hause gemeinsam gegessen. Danach hat uns Hamoud die Farm und wir ihm Fritzchen gezeigt. Mira hat einen Kokos-Nutella-Kuchen gebacken. Abends kamen Hamoud’s Bruder und seine Freude um im Freien gemeinsam zusammen, um ein Abendessen zu kochen und zu essen. Wie Hamoud erklärte, sind sie Wüstenmenschen, seine Familie stammt von hier. Seine Großeltern waren noch Beduinen. Sie sind mit den Tieren (Kamele, Schafe, Ziegen und Esel) dorthin gezogen, wo das Gras wuchs. Sie wussten, wo man Wasserlöcher oder Wasserbecken in den Felsen findet, wo das Wasser manchmal monatelang drin war. Sie hatten nur die Tiere, deren Milch, Datteln und Doum (eine andere Palmenfrucht) zu essen. Als das Öl gefunden wurde, hat sich alles verändert. Seine Familie ist nach Duba gezogen, aber die Farm haben sie behalten. Aus der Familie lebt nur er auf der Farm, aber alle anderen (Männer wie Frauen) kommen immer wieder raus, um in der Natur zu sein. Wenn seine Cousinen mit ihren Freundinnen kommen, muss er weggehen, oder draußen bleiben, da er die Frauen nicht sehen darf. Sie sind dann im Innenhof der Farm, der als Frauenbereich gilt.

Die Farm:

Als das Abendessen fertig war, haben uns die Männer auch dazu eingeladen. Wir waren allerdings so voll vom späten Mittagessen, dass wir es dankend ausgeschlagen haben. Ich habe den Tintenfisch, den sie gekocht haben, trotzdem probiert und ich muss sagen, der war der Beste, den ich jemals gegessen habe. Als die Männer sich verabschiedet haben, um nach Duba zurückzufahren, sind wir auch ins Bett gegangen.

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