Als wir aufgewacht sind, hatte Opa schon die gesamten Gegend entdeckt. Er war (in Strandschlappen!) bei dem Aussichtpunkt und den großen roten Felswänden. Da er begeistert war, wollten wir sie auch unbedingt sehen. Marc, Mira und ich haben uns auf dem Weg gemacht und es war es wirklich wert, auch wenn wir wortwörtlich wieder über Stock und Stein klettern mussten.
Als erstes sind wir heute zu I Giardini di Zoe. „I giardini di Zoe” ist Eigentum eines Italieners, der die Gartenarbeit und die Pflanzen liebt. Nach mehr als einem Jahrzehnt Arbeit gelang es dem Mann, einen Teil Italiens in das rumänische Dorf Banpotoc zu bringen. Es ist ein geschmackvoll gestalteter aristokratischer Garten, wo man spazieren, entspannen und die wunderbaren blühende Blumen bewundern kann.
Das Eigentum von Giovanni Salvatelli aus Banpotoc ist ein riesiges blumiges Rätsel: „Es wurde als Spiel geboren und jeden Tag wurde weiter gespielt. Der Eigentümer wollte etwas für zukünftige Generationen hinterlassen, einschließlich seiner 6-jährigen Nichte, weshalb er das Anwesen „I giardini di Zoe“ nannte, wird erklärt.
Unser nächstes Ziel war das Schloss von den Hunyadis in Eisenmarkt. Die Hunyadi Familie war eine sehr bedeutende ungarische adelige Familie, deren bekanntes Mitglied Matthias Corvinus (Matthias der Gerechte) war. Der Schloss war schön renoviert und interessant. Vor allem die unterirdischen Folterkammern, die Wohnräume und Staatssäle und die Türme mit Aussicht haben uns beeindruckt.
Nach der Besichtigung der Burg wollten wir die bekannte, berühmte Transalpina-Passstraße fahren. Dazu mussten wir erst die Straße 7a fahren, schon diese war ein Abenteuer. Kurvig, eng, links und rechts Bach, Wasserfälle und Felsendwände. Bei der Kreuzung zu Transalpina angekommen, haben wir gesehen, dass die Transalpina für Fahrzeuge über 3,5 t gesperrt ist. Wir haben uns entschieden, es nicht zu riskieren und sind nicht hochgefahren. Stattdessen sind wir zum See Vidra (Vidra bedeutet Seeotter) gefahren. Es handelt sich um einen riesigen Stausee. Die Straße verläuft direkt am Ufer, aber es gibt kaum Möglichkeiten, zum See runterzufahren. Endlich haben wir einen Schotterweg gefunden und uns entschieden, den zu probieren. Wir landeten nicht weit vom Ufer in der Nähe von einem riesigen, verlassenen Hotelkomplex. Nach ein bisschen Recherche im Internet haben wir die interessante Geschichte des Ortes erfahren. (https://www.digi24.ro/stiri/actualitate/cernobilul-turismului-romanesc-cum-arata-statiunea-fantoma-vidra-aici-venea-patzaichin-sa-se-antreneze-2273271) Der Vidra See ist einer von Rumäniens größten Stauseen mit dem zweitgrößten Wasserkraftwerk. 1988 wurde entschieden, hier ein großes Zentrum für Sport und Freizeitaktivitäten zu gründen. Man hat eine Skipiste, kleine Bungalows, Trainingsanlagen und einen riesigen Hotelkomplex gebaut. Alles wurde fertiggestellt, und dann kam die Wende. Plötzlich gab es keinen Kommunismus und Ceausescu mehr und die Anlage wurde nie genutzt, sondern einfach dem Verfall preisgegeben. Wegen den verzwickten Eigentumsverhältnissen (Staat/Gewerkschaften/Gemeinde) gibt es bis heute keine Lösung für die Anlage, obwohl es mit Sicherheit großes Potential hätte. Für uns diente die ruhige Stelle als Schlafplatz für eine Nacht.