Mir und Marc ging es heute wieder besser, aber jetzt hat Mira angefangen, zu schwächeln. Sie hatte früh Bauchweh und fühlte sich nicht fit. Wir sind dann um 9:30 Uhr trotzdem losgelaufen. Zuerst sind wir zur Apotheke im Dorf gegangen, um weitere Medikamente gegen Höhenkrankheit zu kaufen. Wir alle 4 haben angefangen, diese zu nehmen und die Menge, die wir noch in Kathmandu gekauft haben, hätte nicht bis zum Pass gereicht. Es war schon 10:30 Uhr, als wir endlich das Dorf verlassen haben.
Am Anfang war des Trails angenehm, er lief durch Blautannenwälder und war nicht sehr steil.
Wir liefen auch an einem smaragdgrünen, kleinen See vorbei.
Aber nach einer Hängebrücke kam der super heftige Teil: ein massiver Aufstieg von 360 Höhenmetern.
Wir haben alle (außer Marius) richtig gekämpft, auf den Treppen und Serpentinen hochzukommen.
Mira ging es leider immer noch nicht besser und an einem Punkt hat Marc ihren Rucksack übernommen. Ich blieb bei ihr, wir kamen langsam, aber stetig höher. Es dauerte ewig, bis wir oben am wunderschönen, alten Dorf von Ghyeru waren. Ghyeru ist ein typisches traditionelles nepalesisches Dorf mit gedrungenen Steinhäusern und kleinen Gassen. Der Ausblick aus dem Dorf war einfach wunderschön. Man hat neben dem majestätischen Annapurna II auch die anderen Riesen Annapurna IV und III sehen können.
Danach wurde der Trail zum Glück flacher and der Ausblick immer phänomenaler. Es war einfach ein Bild mit dem alten, mittelalterlich wirkenden Dorf links, dem Fluss im Tal in der Mitte und rechts die riesigen, schneebedeckten Berge, das wir mit Sicherheit nie vergessen werden.
Wir liefen auch bei einem Eis-Wasserfall und einer schönen, weißen Stupa vorbei.
Auf dieser Strecke begleitete uns auch ein flauschiger, freundlicher, schwarzer Hund.
Mira ging es zum Glück irgendwann besser und sie konnte wieder ihren Rucksack übernehmen. Das war sehr erfreulich, weil wir und natürlich Sorgen um sie gemacht haben und schon überlegt hatten, dass wir, wenn es ihr nicht besser geht, nicht im ausgesuchten Dorf Ngawal auf 3680 m übernachten können, sondern noch zu dem im Tal liegenden Humde (3300 m) runterlaufen müssen.
Unserer höchster Punkt auf dem Weg war auf 3800 m! Wir sind noch an einer alten Burgruine vorbeigelaufen, bevor wir zum Dorf von Ngawal abstiegen.
Kurz bevor wir ankamen, hat auch Marius über Kopfschmerzen geklagt. Wir haben schnell ein schönes Guesthouse gefunden, das schöne Zimmer, eine heiße Dusche und einen schönen Essensraum mit warmem Kamin in der Mitte hatte. Leider fühlten sich beide Kinder weiterhin nicht gut, wir hofften, dass es morgen früh vorbei sein wird. Wir müssen morgen sowieso tiefer gehen, spätestens das muss helfen.