Heute wollten wir als Akklimatisierungstour einen Halbtagesausflug zum Icelake vornehmen. Der Eissee liegt auf 4600m, was bedeutet, dass man einen Höhenunterschied von 1100 m bewältigen muss. Und das nur auf 6 km! Wir waren von Anfang an nicht sicher, ob wir tatsächlich bis zum Ende wandern möchten, oder früher auf ca. 4000 m aufhören. Laut Marlou und Lynn, die ein paar Tage vor uns sind, ist die Wanderung sehr hart, da sehr steil. Oben ist es noch dazu auch sehr windig. Den Eissee kann man nicht sehen, weil dort auch noch viel Schnee liegt. Aber vom Aussichtspunkt mit vielen Gebetsfahnen soll es aber auch eine tolle Aussicht geben.
Es war 8:30 Uhr, als wir endlich losgelaufen sind. Ich hatte immer noch eine Erkältung und war nicht komplett fit. Wir mussten erst das Dorf durchqueren und der Pfad wurde tatsächlich sehr schnell sehr steil. Aber es gab wenigstens keine Treppen!
An einer Stelle blockierten Jaks den Weg. Die waren zwar groß, aber ruhig und gewährten uns Platz.
Wir liefen höher und höher und die Aussicht war trotz Wolken sehr beeindruckend. Oben, kurz vor dem Aussichtspunkt mit den vielen Gebetsfahnen wurde es extrem windig, wir konnten uns kaum auf den Füßen halten. Aber wir konnten viele sehr hohe Gipfel und gleichzeitig die Dörfer im Tal sehen.
Wir haben uns auf der windgeschützten Seite ein Plätzchen gesucht und auf 4080 m unseren mitgebrachten Proviant verzehrt.
Wir haben uns entschieden, nicht weiter zu laufen, sondern den Rückweg anzutreten. Es war zurück nicht minder schwer, Mira ist sogar zweimal ausgerutscht.
Wir haben uns auf die sonnige Terrasse gefreut, auf Beine hochlegen und das Gesicht in der Sonne baden lassen. Wir konnten das genau eine halbe Stunde machen. Danach kamen immer mehr Wolken und als ich aus meinem Nachmittagsschlaf aufwachte, schneite es.
Wie soll es für uns jetzt weitergehen? Schnee war überhaupt nicht auf den Plan. Laut unseren Host sollte der Schnee kein Problem bedeuten, es ist doch nur „Babyschnee“. Normalerweise sollte es eigentlich im März gar nicht mehr schneien, aber dieses Jahr ist der Schnee im Januar und Februar ausgeblieben. Er hat mir auch nepalesische Medikamente gegen Erkältung gegeben, die gut helfen sollten. Mal sehen, es bleibt spannend.
