Wir sind schon gleich früh um 9 Uhr (das ist für uns früh 😊) auf das Gelände von Persepolis gelaufen und haben unsere Eintrittskarten gekauft. Es war noch nicht heiß, aber die ersten Touristenbusse sind kurz darauf schon angekommen. Da das Gelände sehr groß ist, haben wir uns entschieden, einen Guide zu nehmen. Sie hat uns mehr als zwei Stunden lang sehr viel von der Geschichte des Achämenidenreiches (Persisches Reich), von Persepolis und den Gebäuden und Kunstwerken erzählt, die wir anschauen durften.
Persepolis war eines der Weltwunder der Antike und die zeremonielle Hauptstadt des Achämenidenreiches. Sein Bau hat im 5. Jh. v. Chr. angefangen. Damals, bei seinem Höhepunkt herrschte das Reich über mehr als 42% der gesamten (damals bekannten) Welt. Leider wurde 300 v. Chr. fast alles von Alexander dem Großen nahezu dem Erdboden gleichgemacht. Was blieb, ist trotzdem sehr beeindruckend.
Ein Model:
Das Tor aller Nationen:
Der Apadana Palast ist fast nur eine Ruine. Er wurde höchstwahrscheinlich für den Empfang von Delegationen aus dem gesamten Reich benutzt. Die Hauptattraktion ist der Basrelief am östlichen Treppenaufgang. Hier sind die Völker aus jedem Winkel des Achämenidenreiches dargestellt, wie sie ihre Geschenke und Gaben an den König anbieten. Die Reliefs waren bis zu den Ausgrabungen in den 1930-er Jahren unter Erde und sind unglaublich gut erhalten geblieben. Man kann jedes Detail der dargestellten Menschen (Sandalen, Haare und Bärte, Kleider, Fingernagel, Ader am Handgelenk) sowie der angebotenen Güter (Seide, Tiere, Armreife usw.) auf den Reliefs erkennen und dadurch können Sachkundige jede Völkergruppe eindeutig identifizieren.
Obwohl es schon sehr heiß war, sind wir auch zu einer der Grabkammern hochgelaufen. Von dort oben hatten wir einen Blick auf Persepolis aus der Vogelperspektive, der ein besseres Verständnis der Größe des Geländes ermöglich hat.
Wir waren von Persepolis schwer beeindruckt, aber die Hitze hat uns auch ganz schön ausgelaugt. Nach drei Stunden Besichtigung sind wir zu Fritzchen zurückgelaufen und haben eine sehr leckere, längliche iranische Honigmelone gegessen. Wir wollten heute noch nach Shiraz fahren und haben gehofft, auf dem Weg noch eine Werkstatt zu finden, die unseren kaputten Reifen vulkanisieren kann. Wir waren schon im ersten Ort erfolgreich. Wir haben unser Reifen dagelassen und vereinbart, ihn übermorgen früh wieder abzuholen. Danach sind wir nach Shiraz zu einem Park gefahren (wieder mal 😊). Als wir dort ankamen, haben wir gleich wieder Gesellschaft gefunden: Annemarie und Santa aus Holland. Sie waren die ersten Overlander, die auch mit einem Magirus Deutz unterwegs waren.
Wieder ein toller Bericht 👍🤩
Danke Siglinde!