Wir wollten eigentlich heute weiterfahren. Aber nach den gestrigen Nacht sind wir sehr spät aufgewacht. Wir haben auch überlegt, dass es wirklich schön wäre eine saudische Familie von innen Kennenzulernen. Also wir entschieden, zu bleiben und Mohammad zu kontaktieren, dass wir die Einladung doch gerne annehmen würden. Mohammad haben wir am Ende leider doch nicht erreicht (sehr sehr schade), aber wir haben auch Liam Bescheid gesagt, dass wir noch einen Tag hier bleiben und heute einen freien Abend hätten. Prompt kam die Einladung von ihm zum Barbecue bei ihm zu Hause mit Freunden.
Marc wollte eigentlich Fritzchen von außen sauber machen. Wir haben gerade noch unser Frühstück vorbereitet, als die ersten Windböen kamen. Wir haben uns gefreut, weil es sehr warm und irgendwie schwül war. Unsere Freue hat aber nicht lange angedauert. Ich habe gerade noch Palatschinken gemacht und dabei durch das Fenster geschaut, als ich sah, dass ein ausgewachsener Sandsturm auf uns zukommt. Die Windböen waren richtig stark und haben alles mitgenommen, was lose war. Nicht nur Sand, sondern auch trockene Büsche sind durch die Luft geflogen. Und unsere Wäsche hing noch draußen. Marc war noch draußen und hat mit dem Wind um unsere Wäsche gekämpft (wir standen komplett quer zur Windrichtung und die Wäsche war zum Glück auf der windschattigen Seite von Fritzchen), als die ersten Tropfen vielen. Wir haben gedacht, es bleibt dabei, hier regnet es doch nie, oder? Aber danach kam tatsächlich ein Gewitter, mit Blitz und Donner und tatsächlich mit einem richtigen Regenguss. Wie wir später erfahren haben, es regnet hier ca. 2-3 Mal im Jahr und so einen Regenguss es das letzte Mal vor 4 Jahren gab!
Marc hat am Ende dann Fritzchen nicht saubermachen können. Als der Regen und der Wind ein bisschen nachgelassen haben, sind wir losgefahren, um ein paar Sachen zu besorgen. An der Strandpromenade haben wir viele Familien gesehen, die gerade den Regen und die Abkühlung genossen haben. Anfang November ist die Zeit hier, wo langsam der Winter kommt und die Temperaturen erträglicher werden. Heute ist der 2. November, also haben wir uns tatsächlich die perfekte Zeit ausgesucht um Saudi Arabien zu besuchen und bereisen.
Wir haben noch eine neue SIM-Karte besorgt und eingekauft. Danach wollten wir unsere LPG-Gasflasche füllen lassen, was leider nicht funktionierte. Offensichtlich gibt es hier keine mit LPG betriebenen Autos und die Füllstationen für die Gasflaschen haben nicht den passenden Adapter für unseren System. Unsere 3 Adapter passten leider auch nicht.
Kreisverkehr in Al Khobar:
Liam arbeitet bei der großen saudischen staatlichen Ölgesellschaft Aramco und wohnt mit seiner Familie in dem firmeneigenen Wohngebiet, genannt „Camp“. Aramco wurde von den Amerikanern gegründet und das Camp ist eine Stadt in der Stadt. Hier wohnen mehr als 10.000 Angestellte von Aramco, der Großteil von ihnen sind Expats aus der ganzen Welt. Die Stadt hat ein riesiges Areal mit eigener Schule, Krankenhaus, Schwimmbad usw. und sieht wirklich aus wie eine amerikanische Kleinstadt. Liam hat gesagt, wir sollten um 6:30 Uhr bei einem der Security Gates sein. Wir mussten durch den Security Check (Fritzchen musste draußen bleiben) und dann hat Liam uns zu seinem Haus gefahren. Hier durften wir sein reizende Frau Fatma (eine Türkin) und andere Freunde der Familie (aus USA, China und Schweden) mit ihren Kindern kennenlernen. Sie alle (die Männer) arbeiten für Aramco seit vielen Jahren (mindestens 8) und leben mit ihren Familien in der Siedlung. Liam hat gegrillt und der Tisch war bedeckt mit leckerem Steakes, Hähnchen und Salaten. Alles war köstlich und wir hatten sehr interessante Gespräche. Sie waren sehr interessiert an unserer Reise und Fritzchen und für uns war es faszinierend, einen Einblick in das Leben von Expats in Saudi Arabien bekommen zu können. Liam hat uns auch viele Tipps bezüglich Saudischer Reiseziele gegeben. Es war 1:00 Uhr früh, als wir uns verabschiedeten und Liam uns wieder zu Fritzchen fuhr.
Liam und Fatma, wir möchten uns auch hier für den tollen Abend bedanken!
Wir sind am nächsten Morgen natürlich sehr spät aufgewacht. Wir haben uns entschieden einen Aufholtag zu machen, um alles nachzuholen, was in den letzten Tagen liegengeblieben ist.