20.2.2024, Dienstag – Jaipur

Frühs wollten in die Stadt fahren. Marc hat einen Uber gerufen und er sollte in ein paar Minuten da sein. Aber er kam nicht näher, der Fahrer schickte nur komische Nachrichten. Wir haben es nochmal mit einem anderen Fahrer probiert, aber es funktionierte wieder nicht. Ein Inder hat versucht, uns zu helfen, aber erfolglos. Er hat uns empfohlen, entweder zur Hauptstraße vorzulaufen und dort ein TukTuk abzuwinken oder zu dem Hotel wo er arbeitet, wo er ein Taxi rufen könnte. Wir haben die erste Option gewählt. Als wir bei der Hauptstraße ankamen, liefen gerade Elefanten mit Reiter vor uns vorbei. Wie wir es später erfahren haben, ist es frühs möglich, als Tourist auf dem Elefantenrücken zur Amber Fort hochgetragen zu werden. Diesmal war es schon 11 Uhr und die Elefanten waren schon auf dem Nachhauseweg nach der Arbeit.

Wir haben ganz schnell ein TukTuk bekommen und sind damit in das Zentrum von Jaipur zum Central Museum of Jaipur gefahren. Im TukTuk zu sitzen und so den Verkehr erleben, ist ein ganz anderes Gefühl, als in Fritzchen. Man sitzt ganz unten und kommt den anderen sehr, sehr nahe. Aber man ist auch viel schneller und wendiger.

Bei Museum haben wir ein sog. „Composite Ticket“ gekauft, das uns nicht nur ins Museum, sondern noch zu 5 anderen Sehenswürdigkeiten inklusive Amber Fort Zutritt gewährt. Das Gebäude des Museums war sehr schön und die Ausstellung über hochwertige Kunst von lokalen Handwerkern aus den letzten 1000 Jahren sehr beeindruckend.

Vom Museum sind wir zu einem der Stadttore und danach in den Basar gelaufen.

Hier haben wir erstmal unsere SIM-Karten wieder aufladen lassen, bevor wir unsere Schritte zum Hawa Mahal (Palast des Windes) lenkten. Auf dem Weg haben wir schon die vielen lachsfarbenen Gebäude gesehen, die der Grund sind, warum man der Altstadt von Jaipur den Name „Pink City“ gab.

Das Hawa Mahal ist ein architektonisch außergewöhnliches Bauwerk, das als eines der Hauptsehenswürdigkeiten Indiens gilt. Sein Foto ziert auch die Frontseite des Lonely Planet India Reiseführers. Es gehörte zu dem Stadtpalast der hiesigen Maharadscha und war nur ein Lustschloss. Es diente allein dazu, den Haremsdamen zu ermöglichen, die zu Ehren des Herrschers oder an religiösen Festtagen veranstalteten, pompösen Festumzüge zu betrachten, ohne selbst sichtbar zu sein. Die Fassade zur Straße enthält 953 kleine, kunstvoll gestaltete und vergitterte Fenster, die eine ständige, ein wenig kühlende Luftzirkulation gewährleisten, daher der Name Wind-Palast (hawa = Wind, mahal = Palast).

Wir haben den Palast auch von innen angeschaut und sind bis zu den höchsten Fenstern hochgelaufen.

Von oben hatte man ein schönes Blick auf die Stadt und das Jantar Mantar.

Traditionelles indisches Puppenspiel:

Vom Hawa Mahal führte unser Weg zum Jantar Mantar. Jantar Mantar bedeutet “kalkulierendes Gerät“ und ist der Name von fünf historischen Sternwarten, die Maharadscha Jai Singh II. zwischen 1724 und 1734 in Delhi, Ujjain, Mathura, Varanasi und Jaipur errichten ließ. Die größte Anlage befindet sich in Jaipur und es beherbergt 14 nach astronomischen Gesichtspunkten entworfene Bauwerke. Diese dienen unter anderem der Messung der Zeit, der Voraussage von Eklipsen, der Beobachtung der Planetenbahnen, der Bestimmung von astronomischer Höhe und Deklination und der Erstellung von Ephemeriden.

Das größte Bauwerk ist das Samrat Jantar, eine Sonnenuhr mit einer Höhe von 27 m, die die Zeit auf etwa 2s genau anzeigen kann.

Der Guide hat uns bei jedem Gerät erklärt, wie es funktioniert. Es war sehr beeindruckend, wie gute astronomische Kenntnisse sie hier in Indien schon vor 300 Jahren hatten. Nach dem Observatorium sind wir zu der nahegelegenen City Palast gelaufen. Der City Palast diente als Wohnsitz der Maharadschas von Jaipur. Offiziell sind sie heutzutage natürlich nicht mehr die Herrscher von Jaipur, (Indien ist doch eine Republik), aber noch heute bewohnen Nachfahren der Herrscherfamilie einen Teil des Palastes und bei formellen Anlässen durchschreiten Familienangehörige in einer aufwendigen Prozession das große Tripolia-Tor der südlichen Stadtmauer.

Das private Palast des Maharaja:

Der Eingang zum privaten Bereich:

Jaipur ist eine sehr beeindruckende, historische Stadt, aber gleichzeitig eine dicht bevölkerte, wuselige Metropole. Nach den Besichtigungen waren wir hungrig und müde. Wir haben vor dem City Palast ein TukTuk genommen und uns zu einem im Lonely Planet gelisteten Rooftop Restaurant auf dem Dach eines Backpackerhotels fahren lassen. Wir fuhren durch die engen Gassen des Basars:

Das Peacock Restaurant lag ein bisschen außerhalb der Stadt und wurde nur von ausländischen Touristen besucht. Es war sehr schön und ruhig da oben und das Essen war hervorragend.

Während unseres Essens habe ich eine Nachricht von Benjamin von der belgischen Familie bekommen, die wir noch in Pakistan bei Hussain kennenlernten. Er hat mir folgendes Bild geschickt:

Sie haben uns zufällig gefunden und sie planten, die nächsten paar Tage in Jaipur zu verbringen. Es war eine echt nette Überraschung und wir freuten uns, sie wieder zu sehen.

Kurz bevor wir gingen, haben 2 Musiker auch angefangen indische live Musik zu spielen.

Wir haben ein bisschen noch zugehört und riefen danach einen Uber, der diesmal auch tatsächlich kam. Wir fuhren durch das beleuchtete Jaipur.

Als wir bei unserem Auto ankamen, fanden wir die Colsons 50 Meter von uns geparkt. Wir haben uns ein bisschen noch unterhalten, bevor wir uns in die Nacht verabschiedeten.

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