20. Oktober 2023, Freitag – Shiraz

Wir haben ein Snapp gerufen, um zur Nasil-al-Molk-Moschee zu fahren. Die Moschee mit ihren herrlichen farbigen Kacheln ist eines der meist fotografierten Gebäude im Iran und berühmt für die Buntglasfenster, die die Wintergebetshalle mit kaleidoskopischem farbigem Licht anmalen, wenn die Sonne sie anstrahlt. Die Halle ist auch sonst wunderschön mit ihren gemeißelten Säulen und farbigen Fayencen. Wir konnten der Magie natürlich auch nicht widerstehen und mussten ein paar Bilder machen. Danach durften wir (wie sehr oft im Iran) auch noch mit anderen Menschen für Bilder posieren. 😊

Von der Moschee sind wir zu Bagh-e Naranjestan gelaufen. Der kleine, aber sehr hübsche Garten hat seinen Namen von den vielen Bitterorangenbäumen bekommen, die die Wasserbecken und Wege säumen.

Der Garten wurde um einen wunderschönen Pavillon angelegt, der zwischen 1879 und 1886 für den reichen und mächtigen Mohammad Ali Khan Quavam al-Molk als buruni (öffentliche Empfangshalle) seines Wohnhauses gebaut wurde. Der Pavillon ist durch einen unterirdischen Gang mit dem Privathaus der Familie al-Molk verbunden. (Der aber für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist.) Die Familie gehörte in der Kadjarenzeit zu den reichsten in Shiraz, entsprechend ist die Dekoration des Pavillons. Hinter der mit tausenden Spiegeln dekorierten Eingangshalle verstecken sich Zimmer, die mit unzähligen Kachelarbeiten mit komplexem Mustern, Intarsienpaneelen, Buntglasfenstern und Stuccos ausgestattet sind.

Auf den Deckenmalereien im Obergeschoss befinden sich europäische Motive wie Alpenkirchen und dralle deutsche Mädels.

Wir sind durch den (größtenteils geschlossenen) Basar-e Vakil zur Vakil Moschee und danach zur Zitadelle der Karim Khan gelaufen.

Wir waren schon hungrig und wollten was essen, aber die Restaurants aus Lonely Planet waren entweder zu oder wir haben sie nicht gefunden. Am Ende haben wir nur ein bisschen Brot und eine iranische Süßigkeit, die von vielen Iranern um uns herum gekauft und gegessen wurde, gekauft. Wir wussten nicht ganz genau, was es ist: es sah aus wie Glasnudeln mit Sirup und Eis. Es sah lecker aus, aber der Geschmack war leider enttäuschend.

Wir haben dann aufgegeben, etwas Essbares zu suchen und sind mit einem Snapp zu Fritzchen zurückgefahren und haben leckere Spaghetti gekocht.

Danach sind wir zurück zu unserem Vulkanisierer gefahren, um unseren Reifen abzuholen.

Die Nacht wollten wir in einem Park unter Pinienbäumen verbringen, aber wir haben den Weg leider nicht gefunden. Wir haben, wie unser Routenplaner uns vorgegeben hat, die Ausfahrt bei einer großen Raffinerie genommen. Wir sind dem Weg zwischen ganz vielen Tankfahrzeugen gefolgt. Wir landeten auf der hinteren Seite des Parkes, wo auch ein Pinienwald war. Und ein Zaun mit Tor. Wir haben den Torwächter gefragt, ob wir hier parken dürften. Er konnte unsere Frage auf dem Display des Telefons zwar nicht lesen, aber mit Hilfe von einem anderen Mann konnten wir mit ihm doch kommunizieren. Er hat gesagt, dass es kein Problem sei, wir könnten gerne die Nacht hier verbringen. Das „hier“ den Parkplatz der Raffinerie bedeutet, hat er nur danach gesagt. 😀 Also standen wir da, direkt beim Eingang unter den Pinienbäumen und hatten eine ruhige Nacht.

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