Das Einkaufszentrum öffnete erst um 10 Uhr und wir waren um 10:10 Uhr drinnen. Wir haben noch nicht gefrühstückt, weil wir Pancakes machen wollten, aber kein Mehl mehr hatten. Und Butter auch nicht. Als wir unten im Lebensmittelladen ankamen, waren wir nicht wenig überrascht, es war ein echter Supermarkt! Ein großer Laden, wo es alles, auch Fleisch und frischgebackenes Brot gab. Und die Preise waren in Rial ausgeschrieben. Sonst steht alles immer nur in Toman da, auch wenn Rial die einzige offizielle Währung ist. 1 Toman ist 10 Rial, ein abgekürzter Toman, die Zahl, die auch auf den Banknoten auf einer Seite zu sehen ist, ist 10.000 Rial. Wenn jemand 300 sagt, meint er meistens 300 abgekürzte Toman, was 300.000 Toman ist, was 3.000.000 Rial ist. Ich weiß, es ist kompliziert. Für uns war es auch gewöhnungsbedürftig, in diese ganze Umrechnerei reinzukommen. Dazu kommt noch, dass es für die gleichen Banknoten mehrere Variationen gibt. Also z.B. 3 verschiede 1 Mio Rial Banknoten, mit verschiedenen Farben und Größen. Wenn also hier die Kasse 19.480.500 gezeigt hat, war ich ein bisschen ratlos, wieviel von welchen Banknoten ich der Dame geben soll. Ich habe ihr kurzerhand die Bündel der Banknoten in die Hand gedrückt und ihr mit Händen und Füßen erklärt, dass sie bitte selber rauszählen sollte, was ich bezahlen soll. Ich habe am Ende bestimmt 150 Banknote verschieder Größen dagelassen. Für insgesamt ca. 40 Euro. Wahnsinn.
Während wir eingekauft haben, war Marc weiterhin auf Problemsuche, da unsere Dieselzufuhr immer noch nicht so funktionierte, wie sie sollte. Er hat entdeckt, dass der zusätzliche Dieselfilter, den er eingebaut hat, komplett verdreckt und zu war. Zum Glück hatte er einen Ersatzfilter. Er hat den alten ausgetauscht. Danach war alles wieder ganz anders. Endlich kam auch mehr Diesel beim Motor an. Mehr Test wird kommen, wenn die nächsten große Berge kommen, wo wir hochfahren müssen. Aber Marc war zuversichtlich, dass er das Problem jetzt gelöst hat. Drücken wir die Daumen!
Der alte und der neue Filter:
Nach unserem Großeinkauf haben wir endlich gefrühstückt. Wir haben keine Pancakes mehr gemacht, da wir jetzt frisches, leckeres, iranisches Fladenbrot und so eine Art kleine Baguettes hatten, die wir mit Käse, Wurst und Marmelade genossen.
Mira hat sich sehr gefreut, da es hier endlich wieder richtige Bäume gibt:
Nach dem leckeren Frühstück sind wir weiter nach Kerman gefahren.
Ist das Schnee?
Kerman ist eine Mittelgroße Stadt im Iran, die in letzter Zeit ziemlich berühmt geworden ist. Leider aber nicht mit positiven Sachen. Kerman ist in der Nähe des Geburtsortes von General Soleimani, ein General der Iranischen Revolutionsgarde, der vor 4 Jahren im Iraq auf Befehl von Präsident Trump von einen gezielten Drohnenanschlag getötet worden ist. Jetzt vor kurzer Zeit war seiner 4. Todestag, worauf mit einer großen Gedenkfeier in seiner Geburtsstadt erinnert wurde. Und bei dieser Gedenkfeier haben 2 Selbstmordattentäter mit 2 Bomben über 90 Leute getötet. Das war der schwerste Terrorakt im Iran mit den meisten Todesopfer jemals.
Als wir in die Stadt reinfuhren, war General Soleimani überall präsent. Auf riesigen Kunstwerken, Schildern oder Plakaten.
Der Weg zu seinem Grab ist überall ausgeschildert.
Aber wir wollten nicht zum Grab. Wir wollten den Basar besuchen, der einer der ältesten und größten im Iran ist. Wir haben ganz in der Nähe geparkt und sind zu Fuß in die kleinen Gassen reingelaufen. Der Tohid Platz, wo der Basar seinen Eingang hat, hat uns sehr gut gefallen. Er hat uns ein bisschen an Isfahan erinnert, nur in klein. Alles war sehr schön, sauber und ordentlich.
Der Basar selber war tatsächlich auch einer von den schönsten im Iran.
Eine Karawanserei im Basar:
Das Teehaus, das aus einem alten Hamam entstand und sehr schön sein soll, war leider zu.
