23.-24. März 2024, Samstag-Sonntag – Kathmandu, Holi

Wir haben es so richtig genossen, in unseren sauberen Betten im Warmen zu schlafen. Wir haben uns auch Zeit gelassen mit dem Aufstehen. Um 11:00 Uhr kam Vivek und wir fuhren mit seinem Pickup zum Einkaufen. Im Supermarkt fanden wir fast alles, nur Zucker nicht. Vivek erklärte, dass es im Moment irgendwie eine Zuckerknappheit gibt. Es gab wenigstens sog. „Candy-Sugar“, so ein Zucker mit größeren Kiesartigen Körner, den wir gekauft haben. Für Kaffee oder Tee wird es okay sein.

Als wir zurückkamen, hat Marc unsere gesamte Aufbaubatterie ausgebaut (dazu musste er unser halbes Bad auseinandernehmen) und hat die kaputte Zelle ausgetauscht. Sie ist richtig aufgequollen und sah definitiv nicht mehr in Ordnung aus. Währenddessen schrieb ich Blog, bzw. kopierte die Texte, die ich während der Wanderung auf Miras Tablet geschrieben habe, auf mein Computer. Die Kinder lümmelten nur rum, wir haben einfach die Vertrautheit und Bequemlichkeit von Fritzchen genossen.

Am nächsten Tag machten wir dort weiter, wo wir gestern aufgehört haben. Nach einem langsamen Aufstehen und Frühstücken kopierte ich alle Bilder und Videos auf unseren externen Drive. Es war schon 13:00 Uhr, als ich fertig wurde. Wir haben unsere Holi T-Shirts angezogen, die wir noch in Pokhara gekauft haben, und waren dann bereit, Holi in der Innenstadt von Kathmandu zu feiern.

Heute, am 24. März feierten nämlich die Nepalesen Holi, ein Tag früher als in Indien. Was ist aber Holi? Holi – oder der Fest der Farben –  ist ursprünglich ein traditionelles indisches Frühlingsfest mit hinduistischen Wurzeln. Die Menschen feiern den Sieg des Frühlings über den Winter, bzw. den Triumph des Guten über das Böse und bewerfen und bemalen sich mit gefärbtem Pulver. Alles wird bunt und gesellschaftliche Unterschiede in Kaste, Geschlecht, Alter und sozialem Status scheinen für die Dauer des Festes aufgehoben zu sein.

Wir wollten also mit den Nepalesen zusammen das Farbenfest feiern. Wir haben ein Taxi gerufen, um zu Thamel zu fahren und warteten auf das Auto vor dem Tor von Yeti Gear auf der Straße. Gleich kamen ein paar junge Nepalesen auf uns zu wünschten „Happy Holi“ und haben gefragt, ob sie unsere Gesichter mit Farbpulver beschmieren dürfen. Sie haben uns auch gleich zu ihrer kleinen Feier im Familienkreis vor ihrem Haus eingeladen, wir sollten wenigstens eine Runde mit ihnen tanzen. Wir haben die Einladung angenommen und mit ihnen getanzt, bis unser Taxi kam.

Wir fuhren mit dem Taxi durch die Stadt, überall waren Menschen mit farbigen Gesichtern und Kleidern.

Viele trugen weiß, wie wir, und hatten leuchtende Farben überall. An vielen Stellen haben wir auch tanzende/feiernde Leute gesehen. Das Taxi hat uns beim Garten der Träume rausgelassen, weil er wegen Straßensperrung nicht weiterfahren konnte. Die Straße war wegen einer Straßenparty gesperrt, wir sind bei den coolen Technobeats gleich stehen geblieben und haben mitgetanzt. Wir wurden ab und zu mit Farbe bemalt oder beworfen.

Am Anfang:

Wir haben dann auch Farbpulver gekauft und sind losgelaufen in Richtung Durbar Platz, weil dort die größte Feier sein sollte. Auf dem Weg sind die entgegenkommenden Leute immer wieder auf uns zugekommen, haben mit ihren beiden Händen Farbe in unser Gesicht oder Haare geschmiert und „Happy Holi“ gewünscht. Worauf wir das gleiche mit ihnen gemacht haben. Alles war sehr fröhlich und freundlich.

Zwischendurch:

Irgendwann sind wir auf einem Platz angekommen, wo die Menge dichter wurde. Hier wollten sehr viele Menschen (vor allem junge Männer) Farbe in unsere (vor allem Miras) Gesicht schmieren. Es wurde plötzlich sehr intensiv und ein bisschen zu viel. Wir sind schnell zum Rand des Platzes gelaufen und entschieden uns, zurück zur schönen Technoparty zu laufen. Auf dem Rückweg und in der Party war wieder alles sehr nett und freundlich. Wir haben nochmal ein bisschen gefeiert, bevor wir zu „unserem“ Burger-Laden gelaufen sind, wo wir letztes Mal so leckere Burger gegessen haben.

Im Laden wurden wir mit „Happy Holi“ begrüßt. Nicht überraschend, wir sahen aus wie farbige Clowns.

Die Burger waren wieder super gut.

Wir sind danach mit dem Taxi nach Hause gefahren.

Auf dem Nachhauseweg:

Nach einer heißen Dusche sahen wir wieder wie Menschen aus, die Farbe landete im Abwasser. Unsere Klamotten müssen wir morgen noch waschen. Aber die T-Shirts waschen wir nicht, wir bringen sie so nach Hause, wie sie nach dem wirklich farbenfrohen Farbenfest aussehen.

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