23.9.2023 Samstag – Sanliurfa, Fahrt nach Dara und Mardin

Nach einer überraschend ruhigen Nacht (wir waren immerhin mitten in der Stadt auf einem Shopping Mall Parkplatz) und dem Frühstück haben wir den gleichen Weg eingeschlagen wie gestern. Das berühmte Archäologie Museum war leider definitiv zu. Es waren überall Kordonen und wir haben keine Besucher, sondern nur Arbeiter gesehen. Sehr Schade.

Wir sind weiterlaufen Richtung Gölbasi Park. Es war schon sehr warm, Mira ist gleich unter einen Wassersprenger gesprungen. 😊

Im Park haben wir nochmal die fetten Karpfen im Balikli Göl angeschaut (nicht gefüttert, die sind sowieso schon zu dick) und danach erst die Halilur Rahman Moschee und dann den Dergah Komplex besucht. Die Mevlid Halil Höhle im Dergah Komplex soll der Ort sein, wo Abraham auf die Welt gekommen ist. In der Höhle können Männer und Frauen getrennt reingehen. Drinnen ist ein kleiner Gebetsraum, wo man noch stehen kann. Danach wird die Decke flacher. Dieser hintere Bereich ist auch mit einer Glasscheibe abgetrennt. Dahinter sieht man, dass in der Höhle Wasser steht. Dieses Wasser läuft auch aus Wasserhähnen an der Wand und man kann es auch im Kanister kaufen. Es wird von den Gläubigen getrunken.

Wir sind wieder in den Basar gelaufen. Diesmal waren alle Geschäfte offen und es war viel los. Der Basar ist sehr farbenfroh, lebhaft, laut und alles riecht exotisch. Er war voll mit Menschen und man musste oft für Mopeds Platz machen. Nach ein bisschen Recherche haben wir auch den ältesten Teil, den Bedesten, gefunden. Hier werden Seide und andere Textilien verkauft. In der Mitte befindet sich eine uralte Karawanserei, der Gümrük Hani, in dessen Innenhof heute ein Café betrieben wird. Wir haben uns hier hingesetzt und einen sehr leckeren „menengic kahvesi“, einen Pistazienkaffee getrunken und das Treiben beobachtet. Kinder laufen mit großem Tabletts voller Sesamringe auf dem Kopf herum, Wasser, Cay (türkischer Tee) und Kahvesi (türkischer Kaffee) wird überall serviert. Neben dem Eingang hat ein Schuhputzer seine Dienste angeboten.

Der Basar in Sanliurfa hat uns sehr gut gefallen. Wir haben zwar (außer den Kaffees) nichts gekauft, aber das orientalische Treiben, die Farben und Gerüche und die Lebhaftigkeit haben bei uns sehr schöne Eindrücke hinterlassen.

Danach sind wir zurück zu Fritzchen gelaufen und sind in Richtung Dara gefahren. Dara ist ein kleiner Ort in der Nähe der Syrischen Grenze, unweit von Mardin, die früher eine römische Garnisonsstadt war. Auf dem Weg dorthin haben wir unglaublich viele Militärkontrollpunkte, Wachtürme und Befestigungen gesehen. Wir wurden allerdings nie angehalten oder kontrolliert.

Als Schlafplatz haben wir einen alten, römischen Steinbruch ausgesucht. Wir haben ihn kurz vor Sonnenuntergang auch leicht gefunden. Es war ein interessanter Ort. Wir haben einen geraden Platz gefunden und geparkt. Wir sind ausgestiegen um die Umgebung zu erkunden und ein paar Bilder zu machen. Wir standen gerade oben am Fels, als ein Minibus kam. Er war unscheinbar, weiß, sah aus wie die Dolmuse, diese Minibusse, die in der Türkei als öffentliche Verkehrsmittel verwendet werden. Ich habe ihn von oben beobachtet. Mehrere Männer sind ausgestiegen. Erstmal habe ich gedacht, es sei eine Touristengruppe, danach habe ich die Militärwesten und Waffen gesehen. Da war klar, dass es Soldaten sind. Marc ist zu ihnen hin gegangen. Sie konnten kein Englisch (in der (Ost-)Türkei spricht es kaum jemand) aber sie haben sich mit Hilfe von Google Translate unterhalten können. Sie waren zwar freundlich und nett, aber haben uns gesagt, dass wir hier nur bis Sonnenuntergang bleiben sollten, weil es ein „terrorgefährdetes Gebiet“ ist. Sie haben zwar nicht gesagt, dass wir gehen müssen, aber sehr ausdrücklich empfohlen, was am Ende das gleiche bedeutete. Wir haben uns nicht in Gefahr gefühlt und glaubten nicht, dass uns etwas passieren könnte, aber wir haben trotzdem unsere Sachen gepackt und nach Mardin weitergefahren.

Mardin ist eine wunderschöne, alte Stadt, deren Altstadt sich auf einem Berg unterhalb einer Burganlage befindet. Die Altstadt blickt hinunter auf die Mesopotamische Tiefebene, die als Wiege unsere Kultur und Geschichte bekannt ist.

Als wir ankamen, war es fast dunkel. Wir haben alle auf Parkfornight oder IOverlander erwähnte Parkplätze abgeklappert und leider nichts gefunden. Alle waren entweder mit Steinen gesperrt, aufgegraben oder anderweitig geschlossen. Wir waren schon ziemlich genervt, hungrig und müde. Am Ende haben wir ein Café in der Nähe der Altstadt gefunden, wovor wir parken konnten. Wir haben dort auch gleich zu Abend gegessen.

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