24.11.2023, Freitag – Thee Ain, Fahrt Richtung Riyadh

Frühs war der Parkplatz komplett leer. Der Festplatz war gesperrt und Arbeiter haben aufgeräumt. Wir hatten gestern Glück, offensichtlich den letzten Tag eines Festivals erwischt zu haben. Die Luft war feucht und warm und wir wollten zum Dorf hochlaufen, solange es nicht sehr heiß wird. Von der hochführenden Straße konnten wir im Tal den vielen Obstplantagen (Bananen, Palmen und vieles mehr) erblicken. Das Klima des Tales war sehr besonders, wir haben noch nirgends in Saudi Arabien so viel Grünes und so reiche, blühende Vegetation gesehen.

Als wir hochliefen, kam uns ein Mann entgegen. Er hat uns mit Google Translate erklärt, das Dorf sei über 400 Jahre alt. Auf der anderen Seite des Berges gebe es eine Quelle, die nie austrockne, auch dann nicht, wenn es länger nicht regnete. Es sei sehr schön, wir sollten da hinlaufen. Wir wollten aber erst das Dorf sehen. Als er gemerkt hat, dass wir gerne in den Gassen und auch in die Innere der Häuser reingehen möchten, hat er uns zu einem Haus geführt und uns den Weg auf den Treppen nach oben auf die Dachterrasse gezeigt. Er hat ein bisschen mehr über MBS (der Kronprinz) und darüber erzählt, dass vor ein paar Jahren hier nichts war, nur Ruinen. Erst auf MBS’s Initiative wurde überall im Land angefangen, wertvolle interessante Kultur- und Naturerben zu sanieren und auszubauen. MBS war vor 2 Monaten auch hier und habe alles besichtigt. Wir haben mit dem netten Mann noch ein Selfie gemacht und danach haben wir uns von ihm verabschiedet.

Wir sind auf den Treppen und Gassen bis zu ganz oben gelaufen. Die Kinder und Marc sind beim obersten Haus über die Außentreppe noch aufs Dach gelaufen. Man konnte die riesige Berge und das grüne Tal um herum sehen. Auf einer Grünfläche haben wir eine Gruppe von Pavianen durchrennen gesehen.

Die Kinder haben was gefunden:

Es wurde dann immer heißer und wir wollten zu dem kühlen Nass, was der Mann beschrieben hatte. Wir haben den Bach und die Quelle schnell gefunden. Hier wuchsen uralte, große Bäume und überall waren Bananenplantagen. Es war unglaublich, so etwas im trockenen Wüstenstaat Saudi Arabien zu sehen.

Als wir zum Besucherzentrum zurückgelaufen sind, um dieses zu besichtigen, mussten wir leider feststellen, dass es zu ist. Eine arabische Familie stand genauso überrascht vor den geschlossenen Türen. Gemeinsam haben wir dann herausgefunden, dass da es heute Freitag ist, das Zentrum, nicht wie es uns gestern gesagt wurde um 10:00 Uhr, sondern leider nur um 13:00 Uhr öffnet. Das wollten wir in der feuchten Hitze nicht abwarten und haben uns entschieden, loszufahren.

Wir mussten (zum Glück) auf dem gleichen Weg zurückfahren, wie wir gekommen sind. Tagsüber war das Ganze noch beeindruckender. Wir haben diesmal geschaut, wir sind innerhalb nur 25 km und einer halben Stunde mehr als 1500 Höhenmeter hochgefahren! Der Ausblick von den Serpentinen war unbeschreiblich:

Oben angekommen war es auch viel kühler, was wir sehr genossen haben. Wir haben nochmal vollgetankt und wollten ein paar Kleinigkeiten einkaufen. Bei der Tankstelle konnten wir mit unserer Mastercard zahlen, aber im kleinen Laden hat es nicht funktioniert. Marc ist zum Auto zurückgelaufen, um etwas Bargeld zu holen. Als wir wieder zahlen wollten, hat der Kassierer gesagt: „Er hat es bezahlt.“ „Wer?“ fragten wir. Woraufhin er auf den Mann vor uns gezeigt hat. Also hat ein unbekannter Saudi Mann unseren Einkauf bezahlt. Rein aus Gastfreundschaft. Unglaublich.

Wir haben im Moment nur ein Ziel: die Grenze nach Oman. Dazu müssen wir fast 2000 km fahren. Heute sind wir erst noch am Rande der Gebirge, danach über eine schnurgerade Straße in der Wüste noch 250 km in Richtung Riyadh gefahren.

Wo wir unser Tagespensum am km erreicht haben, sind wir einfach links von der Straße in die wüstenartige Landschaft gefahren. Erstmal sind wir ein paar Autospuren gefolgt, danach haben wir einfach unsere eigene Spur gemacht. Unser Übernachtungsplatz war mitten im Nirgendwo, ca 500 m abseits der Straße im Schatten eines Berges. Diesmal hat Mira Abendessen gekocht. Marc und ich haben die Wäsche noch aufgehängt. Die Nacht war sehr ruhig und zum Glück hat sich die Luft auch angenehm abgekühlt.

2 Kommentare

  1. Was für ein toller Bericht- und tolle Begegnungen🤩nicht zu vergessen die herrlichen Fotos❣️Ich wünsche Euch dass es so fantastisch „ weitergeht „ 🍀🙏😇Liebe Grüße aus der Heimat- heute gab’s Schneeflocken ❄️

    • Danke Siglinde! Wir haben in der Tat sehr schöne Begegnungen auf der Reise, auch hier in Saudi Arabien. Die Menschen sind grundsätzlich gut!

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