24.9.2023 Sonntag – Mardin, Fahrt nach Diyarbakir

Heute wollten wir die Altstadt von Mardin besuchen. Unser Stellplatz war zu weit zum Laufen, also hat die Parkplatzsuche wieder angefangen. Am Ende waren wir erfolgreich und konnten Fritzchen am Fuße der Altstadt lassen. Um die Altstadt zu erreichen, mussten wir durch steile Gassen mit vielen Treppen hochlaufen. Hier ist offensichtlich bis heute der Esel das richtige Verkehrsmittel.

Die Altstadt schmiegt sich an den Berg, alle Häuser sind karamellbraun. Hier und da ragt ein Kirchturm oder ein Minarett empor. Die Wände sind vielerorts mit geometrischen Motiven oder anderen, die Pflanzen, Tieren oder Wassertropfen nachempfunden sind, versehen. Arabische Schriftzüge befinden sich auf Haustüren und Keramikschildern. Die Gassen sind oft sehr eng, man fühlt sich wie in einem Labyrinth. Ab und zu kann man einen Blick auf die umliegende Landschaft erhaschen. Man fühlt sich in wie in der Welt von Tausendundeinernacht.

Als wir im Bazar ankommen, sehen wir, dass die meisten Geschäfte geschlossen sind. Wir haben vergessen, dass es Sonntag ist, schade. Aber anderseits, hatte es seine Vorteile. Die Gassen sind nicht vollgestopft mit Menschen und mit den geschlossenen Türläden hatte es eine ganz eigene Atmosphäre.

Marius fühlt sich nicht wohl, er möchte zum Auto zurück. Wir laufen in den engen Gassen zu dritt weiter. Wir laufen kreuz und quer, Mira entscheidet bei jeder Kreuzung ob wir links oder rechts laufen sollten. Wir finden unseren Weg zu Fritzchen trotzdem zurück und fahren nach Diyarbakir weiter.

Diyarbakir befindet sich auf halbem Weg von Mardin nach Erzurum. Wir müssen nach Erzurum, um unsere Visa für den Iran abzuholen. Auf dem Weg haben wir wieder unglaublich viele Militärkontrollpunkte und Wachtürme entdeckt. Wir haben sogar moderne Festungen gesehen. (Wir haben erstmal gedacht, dass diese alte Burganlagen sind, aber als wir näher kamen, haben wir erkannt, dass sie neu sind.)

Wir wollten in Diyarbakir nur übernachten und nicht die Stadt besuchen. Wir suchen uns einen Stellplatz direkt am Fluss, in der Nähe der über 1000 Jahre alten Tigris-Brücke. Die Tigris-Brücke bei Diyarbakır führt über den Tigris und ruht auf zehn Bögen. Wegen der zehn Bögen wird sie auch als die Brücke mit den zehn Augen bezeichnet. 

Als wir bei der Brücke ankamen, fühlte es sich an, als ob wir in einem Straßenfest gelandet sind. Die Straße war links und rechts vollgeparkt, überall waren Menschen. Am Ufer gab es Restaurants, wo Familien, Freunde oder Paare liegend oder auf dem Boden auf Kissen sitzend ihren Cay und ihre Nargile (Wasserpfeifen) genossen.

Die Picknickgelände waren auf dieser Seite nicht zugänglich. Wir mussten umdrehen, wieder durch die Menschen- und Automengen durchfahren. Auf der anderen Seite der Brücke war auch ein Picknickplatz. Hier war komischerweise alles ruhig, keine Autos und keine Menschen. Nur fünf kleine Hundewelpen. 😊 Hier haben wir die Nacht verbracht.

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