26.9.2023 Dienstag – Erzurum (Visa, Werkstatt)

Wir hatten heute nur zwei Ziele: unsere Visa abzuholen und eine Werkstatt zu finden, um Fritzchen zu untersuchen und zu reparieren.

Wir haben gelesen, dass wir beim Konsulat möglichst früh da sein sollten, da es unklar ist, wie lange sie offen haben. Ich habe die Adresse mit Google gesucht und wir sind aufgebrochen, um hinzufahren. Bei der erstem Ampel ist aber Fritzchen plötzlich ausgegangen.  Wir haben erst gedacht, dass unser kleiner Dieseltank leer ist. Ich bin schnell rausgesprungen und habe auf den großen Tank umgeschaltet. Fritzchen ist trotzdem nicht angesprungen. Marc hat gepumpt, und danach konnte er den Motor wieder starten. Wir sind zu der Adresse hingefahren, die wir im Internet gefunden haben, aber die Gegend sah wie eine Wohngegend mit engen Straßen aus und wir haben das Konsulat nicht finden können. Wir haben noch einmal im Internet recherchiert und eine andere Adresse gefunden. Wir wollten dahinfahren, aber Fritzchen sprang wieder nicht an. Es war offensichtlich, dass wir jetzt ein weiteres Problem, diesmal mit dem Dieselkreislauf, haben.

Wir sind irgendwie trotzdem angekommen. Wir haben das Konsulat diesmal leicht gefunden und konnten unsere Papiere abgeben. Kurze Zeit später haben wir unsere Pässe mit einem Zettel zurückbekommen. Auf dem Zettel stand, dass wir 8550 TL als Visagebühr bei einer Bank in der Nähe auf das Konto des iranischen Konsulats einzahlen sollten. Wir hatten nicht so viele türkische Lira in Cash, aber uns wurde gesagt, dass die Bank auch Euro wechseln kann. Vor der Tür hat uns allerdings ein junge Türke angeboten, dass er uns, wenn wir möchten, auch das Geld wechseln kann. Das haben wir auch mit ihm gemacht.

Wir wollten dann zur Bank fahren, aber der Motor sprang wieder nicht an. In dem Moment kam die französische Familie von der Bank zurück. Die waren uns einen Schritt voraus.

Marc hat den Motor wieder angekriegt und wir sind zur Bank gefahren. Dort konnten wir das Geld erstmal nicht einzahlen, weil die Summe zu hoch war. Wir reden über 300,00!. Wir mussten dann die Transaktion in zwei splitten und zweimal Bearbeitungsgebühren (aber nur 15 TL) bezahlen. Dann kam wieder das Spielchen mit dem Motor und es ging zurück zum Konsulat. Dort haben wir nach 1,5 Stunden warten unsere Visa erhalten.

Danach haben wir im Internet nach einer Lkw-Werkstatt gesucht. Wir haben mehrere gefunden. Wir haben bei den Ersten auf dem Weg gefragt. Wir wurden dann in Richtung Flughafen geschickt. Dort waren ganz viele (bestimmt um die 50 oder mehr!) Schrauberbuden nebeneinander. Offensichtlich hatte jeder sein Fachgebiet. Wir wurden nacheinander zu mehreren geschickt. Am Ende haben wir einen gefunden, der Zeit und Können hatte, um unser Problem (erstmal wollten wir das mit dem Öldruck klären) anzuschauen. Es war schon dunkel, als der Meister fertig war, aber das Problem war gelöst. Sein erster Verdacht war auch, dass der Öldrucksensor kaputt ist. Er hat es ausgebaut und bei einer anderen Mercedeswerkstatt einen Ersatzteil besorgt. Als er fertig war, bewegte sich der Zeiger vom Manometer leider aber trotzdem nicht. Darauf hat er ein neues Manometer besorgt, und dieses ging. Es war aber leider zu klein für unser Armaturenbrett. Daraufhin hat er vorgeschlagen, unser Manometer auseinander zu nehmen. Da er sowieso kaputt war, hatten wir nichts zu verlieren. Und tatsächlich: der Zeiger im Manometergehäuse war verbogen und am Glas hängengeblieben. Der Zeiger wurde kurzerhand gekürzt und das Problem war endlich gelöst. Die Geschichte kostete uns 2000 TL (umgerechnet ca. 30 Euro, 1500 TL für den Ersatzsensor und 500 TL Arbeitszeit).

Aber es war schon Abend und unser zweites Problem mit dem Dieselkreislauf war noch nicht gelöst. Wir haben uns entschieden, direkt auf dem Gelände zwischen den Werkstätten zu übernachten und uns am nächsten Tag um das nächste Problem zu kümmern. Da wir eh nichts Besseres zu tun hatten, haben wir den Abend als Kinoabend erklärt und den Tag mit etwas schönem und entspannendem abgeschlossen.

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