Heute früh haben wir uns alle stark genug gefühlt, die Stadt zu entdecken. Dachten wir. Kaum sind wir bei der Blauen Moschee angekommen, hat Marius über Bauchweh geklagt. Da wegen eines Gebets die Moschee sowieso zu war, war es gar nicht schlecht, dass wir erst einmal warten mussten. Ich habe etwas zum Essen und Trinken geholt, Marius konnte sich hinsetzen und eine Toilette hatte die Moschee auch. Als wir endlich reindurften, ging es Marius zum Glück schon besser.
Beim Betreten der Moschee muss man sitthaft gekleidet sein, sonst wird man nicht reingelassen. Da wir entsprechend vorbereitet waren (Mira und ich trugen lange Kleider und hatten einen Schal als Kopfbedeckung dabei, die Jungs hatten lange Hosen an) mussten wir keinen von den komischen Säcken/Schals anziehen, die beim Eingang angeboten werden.
Die Moschee war innen wunderschön, und hatte eine sehr friedvolle, entspannte Atmosphäre.
Nach der Blauen Moschee sind wir zu der Hagia Sophia gelaufen. Hier waren noch mehr Menschen, wir mussten uns in die Schlange anstellen. Sie kam zum Glück schnell voran. Da seit Kurzem (Dank Erdogan) ist die Hagia Sophia wieder eine praktizierende Moschee und kein Museum mehr ist, mussten wir wieder unsere Köpfe bedecken. Obwohl die Moschee ziemlich voll war, hat sie uns sehr gut gefallen. Wir haben uns sogar kurz auf den Boden hingesetzt, um die Atmosphäre nochmal zu genießen.
Unser nächstes Ziel war die Basilica Cistern oder Versunkene Palast. Es handelt sich um ehemalige Wasserzisternen aus römischen Zeiten. Da in Istanbul das Süßwasser immer knapp war, musste man von Anfang an ein ausgeklügeltes System ausarbeiten, das Regenwasser aus der Gegend einzusammeln und zu den Häusern und Palästen zu führen. Die Römer haben das mit Wasserleitungen, Äquadukten und Zisternen gelöst. Die Basilica Cistern war eine von den großen unterirdischen Wasserzisternen der Stadt. Sie ist unglaublich schön und sehr gut erhalten. Man spaziert auf Metallgittern über dem Wasser zwischen großen Säulen. Die kunstvolle Beleuchtung und die ausgestellten passenden Kunstwerke machen das Erlebnis noch schöner.
Als letztes wollten wir am Tag noch in das Topkapi Palast. Wir waren allerdings schon ziemlich spät dran und hätten den Harem nicht mehr besichtigen können. Wir haben uns entschieden, den Besuch auf den nächsten Tag zu verschieben und zu Fuß durch das Basarviertel nach Hause zu laufen. Auf dem Weg haben wir uns Cig-Köfte (gewürzte rohe Bulgur in Salat und Fladenbrot gewickelt) sowie Döner zu kaufen. Da wir schon sehr hungrig waren, haben wir sie auf dem Weg in einem Park gegessen.