Heute fühlten wir uns alle ein bisschen besser und konnten endlich Miras Geburtstag gebührend feiern. Ich habe den gewünschten Nutella-Kokos-Kuchen gebacken (der leider im Omniaofen erstmals nicht wirklich fest geworden ist, und noch nach zusätzlichen 45 Minuten backen immer noch sehr weiche Konsistenz hatte), wir haben ihn dekoriert (die Kerzen haben wir bestimmt eine halbe Stunde gesucht) und Mira durfte nach unserem Happy-Birthday-Song die Kerzen ausblasen. Danach haben wir den „Pudding“ gegessen und Mira hat endlich die Geschenke von Oma und Opa auspacken können. Die waren alle Volltreffer und Mira hat sich sehr gefreut. Es war trotz widriger Umstände ein unvergesslicher 15. Geburtstag.
Vor unserem Abfahrt ist als verspätete Geburtstagsüberraschung vor unserem Fenster eine Schildkröte erschienen. Nach ein paar Fotos von ihr sind wir sehr vorsichtig (wir wollten sie natürlich nicht überfahren!) losgefahren.
Unser Ziel war ursprünglich der Nemrut Kratersee auf über 2000 m. Aber es ist immer später geworden und wir hatten bedenken, ob wir den See noch vor Sonnenuntergang erreichen würden. Wir haben uns kurzfristig umentschieden, zu einem Campingplatz am Van-See in der Nähe von Tatvan zu fahren. Ein zweiter wesentlicher Grund war, dass sie auch eine Waschmaschine und wir ganz viel Wäsche hatten. Wir wollten unsere Bettwäsche auch nochmal waschen, bevor wir in den Iran hineinfahren.
Der Campingplatz war eigentlich ein Picknickplatz. Als wir ankamen, kam die Dame sofort. Sie konnte ein bisschen Englisch und wir haben die Preise schnell erfahren. Eine Nacht mit dem Auto kostete 200 TL, eine Ladung Wäsche 50 TL. Und die Wäsche musste gar nicht von uns gewaschen werden, sondern sie hat es für uns gemacht. Einen Trockner hatten sie nicht, aber sie war der Meinung, die Sachen würden bis zum Abend trocken. Es war am Ende nicht der Fall, aber es war kein Problem: wir hatten unsere Seiden-Schlafsäcke dabei, die wir kurzerhand auspackten.
Mira hat es sich am (im?) See mit einem Buch sehr gemütlich gemacht und die Herbstsonne genossen. Marius hat zwischenzeitlich Abendessen (Hackbällchenparade) gekocht. Als wir den Tisch draußen aufstellten, kamen Manuel und Ilona aus der Schweiz (Manuel ist eigentlich Deutscher, sie leben aber in der Schweiz) vorbei. Sie sind auch mit einem Ex-Feuerwehrauto unterwegs, nur mit einem kleineren als Fritzchen. Sie wollten eigentlich einkaufen gehen, haben uns gesehen und sich entschieden, uns zu grüßen. Wir haben uns sofort super verstanden und hatten sehr viele gemeinsame Themen. Sie kamen aus Pakistan und dem Iran und hatten die Reise hinter sich, die wir noch vor uns haben. Sie waren sehr offen und freundlich und haben uns unglaublich viele nützliche Informationen gegeben.
Als es dunkel wurde, war Marius mit dem Essen fertig und wir haben uns entschieden, Manuel und Ilona zum Abendessen einzuladen. Die von Marius gekochte Hackbällchenparade war sehr lecker und mit ein bisschen Brot hat das Essen für alle sechs gereicht. Unser Konzept für sechs Personen am Esstisch hat auch funktioniert und wir hatten einen sehr netten Abend.