Ja, endlich ist auch dieser Moment gekommen: nach 2 Wochen Zwangspause in Kotschkor konnten wir wieder weiterfahren. Auch wenn die Zeit in Kotschkor, dank der netten kirgisischen Familien sehr schön war, haben wir uns sehr gefreut, wieder auf der Straße zu sein.
Wir haben noch schnell eingekauft und Diesel und Gas getankt und fuhren dann 70 km zu unserem Rafting Treffpunkt. Hier warteten auf uns der Guide, die Kapitäne und etliche andere Touristen. Wir haben gleich Neoprenanzüge und Schuhe, Helme und Rettungswesten erhalten. Wir haben uns schnell umgezogen und waren schon in den Booten.
Wir hatten ein Gummiboot für uns alleine mit zwei Begleitern. Zwei andere Boote waren vor uns mit den anderen Touristen. Der Tschüi Fluss, worauf wir uns befanden, war kalt und sehr schnell. Es gab viele Stromschnellen und Gegenwellen, worin wir mit dem kleinen Boot komplett eintauchten. Wir mussten als Team zusammenarbeiten und die Anweisungen von Matvei (unserem Kapitän) folgen. Wir waren schnell komplett nass, aber in den Neoprenanzügen war es uns nicht kalt. Unsere 2 Begleiter haben an ruhigeren Teilen unser Boot im Kreis drehen lassen und wir fuhren teilweise auch rückwärts. Die Landschaft um uns herum war wunderschön. Hinter uns waren die schneebedeckten Berge und wir fuhren durch grüne Hügel mit Pferden, Kühen und Schafen. Ab und zu haben wir die Leute von der Agentur am Flussufer gesehen, wie sie uns gefilmt haben. Nach ca. 1,5 Stunden kamen wir bei unserem Endpunkt an. Hier haben wir eine Urkunde bekommen und unsere Neoprensachen ausgezogen und unser Handy und Autoschlüssel zurückbekommen, die wir zur Aufbewahrung bei dem Guide gelassen haben. Die Überraschung war, dass die Filme, die die Leute von der Agentur gemacht haben, auf Marcs Handy waren. (Wir haben gedacht, vielleicht können wir sie kaufen oder wir erhalten sie per Email.) Von dort wurden wir dann zu unserem Auto zurückgefahren.
Bevor wir weitergefahren sind, musste Marc die Bremsen anschauen. Er hat heute früh gemerkt, dass irgendetwas mit denen nicht stimmte. Er hatte die Vermutung, dass in den Bremsleitungen noch Luft war. Er hat die Bremse bei der linken Hinterachse entlüftet und nach einem schnellen Mittagessen haben wir unsere Reise fortgesetzt. Wir wollten eine schönen Offroadstrecke in dem Chong Kemin Tal abfahren und an einem kleinen Bergsee am Ende des Weges übernachten. Wir waren allerdings nicht sicher, wie lange die Route dorthin ist. Die Angaben in meiner Quelle waren ein bisschen verwirrend. Als wir in das Tal reinfuhren, empfing uns eine wunderschöne Landschaft.
Es wurde aber schnell klar, dass wir über 60 km ins Tal reinfahren müssten, wenn wir bis zum See fahren wollten. Aber Marc war immer noch nicht happy mit der Bremse, offensichtlich war noch mehr Luft drin. Er wollten so nicht weiterfahren und wir blieben am Anfang des Tales bei einer Brücke stehen.
Wir entlüfteten noch die andere Achse, als es auch zu regnen angefangen hat. Es kam noch dazu, dass mitten im Regen einen Mann auf einem Pferd kam und Geld von uns wollte.
Das Tal ist auch ein Nationalpark, deswegen wollte er den Eintritt kassieren. Da es uns nicht wert war, 24 Euro für eine Nacht am Fluss stehen zu bezahlen, fuhren wir dann aus dem Tal raus, als Marc mit der Bremse fertig war. In den nächsten 20 km testeten wir dann die Bremse, die zum Glück wieder einwandfrei funktionierte. Wir verbrachten dann die Nacht direkt neben dem Tschüi Fluss, wo wir am Vormittag das Rafting gemacht hatten.