Nach einer ruhigen Nacht auf der Straße mitten in Gilgit wollten wir nach Naltar Valley fahren. Dort soll es neben schönen Bergseen auch ein Skigebiet geben, das wir unbedingt sehen und wenn es geht, auch ausprobieren wollten. Als wir die Route in Google Maps eingegeben haben, haben wir gleich gemerkt, dass der vorgeschlagene Weg für uns nicht machbar ist. Er führte über eine Brücke des Gilgit Flusses, die wir gestern Abend angeschaut haben. Nicht nur waren die Brückenpfeiler viel zu nah zu einander, die Brücke war nur mit Holzbalken belegt, die bei jedem Auto, das durchgefahren ist, wie Schüsse aus Maschinengewehr klangen. Erstens hätten wir wahrscheinlich wegen den engen Brückenpfeilern gar nicht auf die Brücke fahren können, zweitens hatte sie unsere 10 Tonnen mit Sicherheit nicht halten könnten. Also mussten wir eine neue Route suchen. Zum Glücke gab es eine Alternative mit einer neueren und mit Asphalt belegten Betonbrücke.
Wir fuhren durch sehr ordentliche, grüne Dörfer, die in großem Kontrast zu den braun-grauen, schroffen Bergen standen. In einem der Dörfer haben wir kurz angehalten, weil wir Butter kaufen wollten. Im kleinen Laden hatten sie tatsächlich welche. Sie war aber lokal und selbstgemacht und die kleinste Packung war ein Kilo. Wir haben sie trotzdem gekauft, irgendwie werden wir sie verbrauchen.
Am Anfang des Naltar Valleys gab es noch einen letzten Checkpoint und danach ging die Straße sehr steil bergauf. Wir fuhren neben einem kristallklaren, türkisen Bergfluss, die Felshänge waren ab und zu mit kleinen „Gletschern“ aus Eis bedeckt.
Als wir oben ankamen, erwartete uns eine alpine Landschaft mit Tannenbäumen und grünen Wiesen. Um zu den Seen zu kommen, hätten wir durch ein kleines Dorf fahren müssen, was uns wegen der engen Straßen und niedrigen Leitungen nicht gelang. Wir schafften es wenigstens zu den 2 Skipisten, die wir aber leider wegen mangelnden Schnees nicht ausprobieren konnten.
Da es schon relativ spät war, wollten wir nicht nochmal runterfahren, sondern oben beim Dorf übernachten. Wir durften dann direkt neben dem Checkpoint am Anfang des Ortes anhalten. Wir hatten einen sehr schönen Ausblick auf die schneebedeckten Berge und die andere Seite des Tals. Als wir im Auto am Tisch saßen, haben wir plötzlich auf der anderen Seite etwas Großes, Braunes rennen gesehen. Wir dachten, dass es aussah wie ein Braunbär. Diese Vermutung wurde dann später als sehr wahrscheinlich von Einheimischen bestätigt. Hier gibt es Braunbären und sogar Schneeleoparden!
Als es dunkel wurde, es hat angefangen zu regnen. Wir hofften, dass das Wasser nachts nicht auf die Straße friert, weil wir morgen die sehr steilen Straßen auch wieder runterfahren wollten….