4.9.2023 Montag – Pamucak Beach (Erdbeben) danach Fahrt zu Jürgen und Friederike nach Güvercinlik

Wir haben uns entschieden, noch einen Tag am Strand zu genießen, bevor wir zu unseren Lions-Freunden Jürgen und Friederike nach Güvercinlik/Bodrum fahren.

Ich bin früh aufgewacht und von Fritzchen’s Dachterrasse den Sonnenaufgang bewundert.

Als alle aufgewacht sind, haben wir wieder schön am Strand gefrühstückt, als wir plötzlich ein tiefes Grummeln gehört haben. Danach haben unsere Stühle angefangen zu wackeln. Am Anfang habe ich gedacht, dass Marc an meinen Stuhl rüttelt, nur habe ich nicht verstanden, wie er das macht. Danach hat Fritzchen auch angefangen, sich zu bewegen und die Ketten in den Stahlboxen klapperten. Und danach war alles vorbei.

Erstmal haben wir nicht verstanden, was das war. Wenn ich es alleine erlebt hätte, hätte ich an mir gezweifelt, dass ich es nur eingebildet habe, da alles nur sehr kurz war. Aber wir alle haben das Gleiche erlebt. Wir waren uns einig, dass musste ein Erdbeben gewesen sein. Wir wussten von unseren Besuchen in Hierapolis und Ephesos, dass in dieser Region öfter Erdbeben gibt.

Als wir nach dem Frühstück abgeräumt und auf die in Fritzchen liegenden Telefone geschaut haben, haben wir die Erdbebenwarnungen gesehen. Es war tatsächlich ein Erdbeben, das die Stärke von 4,6-4,8 Magnitude auf der Richterskala hatte. Um das einzuschätzenzu können, was wir erlebt haben, haben wir die Tabelle in Wikipedia angeschaut:

Richter-Magnituden

Richter- Magnituden	Einteilung der Erd- bebenstärke	Erdbebenauswirkungen	Häufigkeit der Ereignisse weltweit (ca.)	freigesetzte Energie (TNT-Äquivalent (Energie))[3]
<2,0	Mikro	Mikro-Erdbeben**, nicht spürbar	8000× pro Tag (ab Magnitude 1,0)	bis 1 t (bis 4,2 GJ)
2,0 … <3,0	extrem leicht	Generell nicht spürbar, jedoch gemessen	1500× pro Tag	1 bis 32 t (4,2 bis 132 GJ)
3,0 … <4,0	sehr leicht	Oft spürbar, Schäden jedoch sehr selten	135× pro Tag	32 bis 1000 t (132 bis 4200 GJ)
4,0 … <5,0	leicht	Sichtbares Bewegen von Zimmergegenständen, Erschütterungsgeräusche; meist keine Schäden	35× pro Tag	1 bis 32 kt (4,2 bis 132 TJ)
5,0 … <6,0	mittelstark	Bei anfälligen Gebäuden ernste Schäden, bei robusten Gebäuden leichte oder keine Schäden	4½× pro Tag 1600× pro Jahr	32 bis 1000 kt (132 bis 4200 TJ)
6,0 … <7,0*	stark	Zerstörung im Umkreis bis zu 70 km	130× pro Jahr	1 bis 32 Mt (4,2 bis 132 PJ)
7,0 … <8,0*	groß	Zerstörung über weite Gebiete	13× pro Jahr	32 bis 1000 Mt (132 bis 4200 PJ)
8,0 … <9,0*	sehr groß	Zerstörung in Bereichen von einigen hundert Kilometern	0,9× pro Jahr	1 bis 32 Gt (4,2 bis 132 EJ)
9,0 … <10,0*	extrem groß	Zerstörung in Bereichen von tausend Kilometern	5× in 122 Jahren (1952/60/64, 2004/11)	32 bis 1000 Gt (132 bis 4200 EJ)
≥10,0*	globale Katastrophe	noch nie registriert, vermutlich hat der Asteroideneinschlag im Yucatán vor 66 Millionen Jahren ein Beben von ~11.0 ausgelöst. Schätzungsweise 30 bis 50 m hohe Tsunamiwellen sorgten für weltweite Überflutungen der Landmassen.	1× in 66 Mio. Jahren	ab 1000 Gt (ab 4200 EJ)

Was wir erlebt haben, passiert offensichtlich nicht ganz oft, aber ist auch nicht außergewöhnlich (vor allem in Erdbebengebieten wie der Türkei). Für uns war es  ziemlich unglaublich, ein Erdbeben live zu erleben, wir freuen uns, dass es nicht stärker war, und hoffen, dass wir kein weiteres erleben werden.

Allerdings war es eine gute Möglichkeit, den Kindern Geographie hautnah zu übermitteln. Ich glaube, jetzt wissen sie definitiv mehr über tektonische Platten und deren Bewegungen. Nach dem Frühstück haben wir einen entspannten Tag am Strand verbracht. Nachmittag haben wir unsere Sachen gepackt und sind nach Güvercinlik/Bodrum gefahren.

„Unser“ Strand vom oben:

Wir haben uns sehr gefreut, Jürgen und Friederike zu wiedersehen. Wir durften ihr selbstgeschaffenes, kleines Paradies bewundern und wurden mit einem sehr leckeren Abendessen verwöhnt. Es war ein wundervoller Abend und wir haben uns auf der Terrasse noch lange unterhalten.