Heute mussten wir zeitig aufstehen, weil wir um 10:30 einen Termin bei der russischen Botschaft hatten, um unsere Transitvisa abzuholen. Da wir den Weg und den Ort schon kannten, ging alles schnell. Wir fanden einen Parkplatz in der Nähe und liefen dann zur Botschaft. In 10 Minuten hatten wie dann unsere Pässe zurück, mit einem 10-tägigegen Transitvisa. Nach der Botschaft gingen wir zu der gleichen Pizzeria, wo wir vor einer Woche schon waren. Damals war die Pizza und die Limonade so gut, dass Marius unbedingt nochmal dort essen wollte. Diesmal war auch alles lecker.
Bishkek
Café für Harry Potter Fans:
In der Pizzeria:
Mittags haben wir dann unseren Weg in Richtung Osh angetreten. Da Osh mehr als 600 km entfernt von Bishkek ist, planten wir 2-3 Tage für die Reise. Wir wussten nicht genau, wie die Straße sein wird und wie weit wir heute kommen. Wir hatten als Ziel den Toktogul See eingegeben und fuhren dann los. Die Straße fuhr direkt an der Grenze zu Kasachstan entlang und die Landschaft war hier flach. Die Ortschaften waren klein und hatten viele schöne alte Häuser.
Irgendwann mussten wir dann nach links, in Richtung Süden abbiegen und fuhren dann auf eine große Bergkette zu.
Die Straße wurde kurviger, führte neben einem kleinen, türkisblauen, schäumenden Bergfluss und wir gewannen schnell Höhe. Links und rechts von uns türmten große, grüne Berge in die Höhe, worauf Pferde, Schafe und Kühe grasten.
Wir fuhren auf etlichen Serpentinen auf ca. 3000 m hoch. Hier gab es keine Gräser mehr, es lag aber noch Schnee. Kurz vor dem Pass gab es ein Aussichtpunkt, wo wir anhielten und das Panorama bewunderten.
Dahin mussten wir noch hochfahren:
So war der Ausblick nach unten:
Hier mussten wir durch einen Tunnel fahren. Auf der anderen Seite empfang uns eine wahnsinnige Aussicht. Wie aus einem Flugzeug blickten wir auf die Landschaft herunter. Wir sahen ein großes Tal und eine erneute, riesige, schneebedeckte Bergkette.
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Die Jurten und grasenden Pferde haben noch zusätzlich zu der Schönheit der Landschaft beigetragen. Wir fuhren auf erneuten Serpentinen in das Tal runter.
Links und rechts von der Straße befanden sich kleine Stände, wo die lokalen Familien Kurut (trockene Joghurtbälle, die der Lieblingssnack der Kirgisen sind), Honig und Saft verkauft haben. Wir hielten an und probierten die braunen und weiße Joghurtbälle. Die weißen fanden wir sehr gut und kauften eine Tüte davon. Sie schmecken wie trockener Feta extreme. Marc und ich mögen es als Snack, den Kindern schmeckt es nicht so sehr. Wir haben auch Honig mit Trockenfrüchten und Nüssen gekauft, der uns allen gut schmeckte.
Danach fuhren wir wieder durch Täler mit Jurten und Pferden, neben der Straße lief ein Bergbach.
Als nächstes mussten wir über Serpentinen wieder hochklettern zum Ala Bel Pass (3175 m).
Wir wollten eigentlich bei dem Toktogul-Lake übernachten, aber Miras Wunsch war, noch hier oben in den Bergen neben einem Bach für die Nacht stehen zu bleiben. Wir hatten Glück und wir haben auch bald einen geeigneten Platz auf 2730 m in einem malerischen Tal mit vielen Bachläufen gefunden. Hier parkten wir Fritzchen in der Nähe von 2 geschlossenen Nomaden-Wohnwagen direkt neben dem plätschernden Wasser und bewunderten die Natur.
Die Landschaft war sowieso sehr beeindruckend, aber bei dem Sonnenuntergang war die Aussicht auf die gegenüberliegende Bergen mit dem Farbspiel noch malerischer.
Da es nach der Sonnenuntergang ziemlich kühl wurde und wir uns in den Bergen befanden, hatten wir Lust auf einen Glühwein. Ich weiß, dass es unglaublich ist, aber wir haben die Flasche deutschen Glühwein in unserem ersten Supermarkt in Kirgistan, in Naryn gefunden. Hier war der richtige Ort und Zeit ihn zu genießen.