6. Oktober 2023, Freitag – Täbris, Kandovan

Heute haben wir alle sehr lange geschlafen. Irgendwie macht uns die Höhenluft (wir sind dauerhaft über 1500 m) müde. Nach dem Frühstück mussten wir mal wieder lernen und arbeiten. Aus dem Fenster konnten wir beobachten, wie die Einheimische auf dem Parkplatz direkt neben uns picknicken. Wie immer und überall.

Nachmittags wollten wir Kandovan besuchen. In Kandovan gibt es ähnliche aus Lavastein bestehende Zuckerhütchen wie in Kappadokien. Nur sie sind auch bis heute bewohnt.

Wir mussten über bergige und kurvige Straßen den Weg finden. Als wir im Dorf ankamen, haben wir gesehen, dass wir etwas nicht beachtet haben: es war Freitag (unser Sonntag) und das Dorf war voll mit Iranern. Überall parkten Autos und Menschen picknickten. Die Iraner sind genauso Picknick-Liebhaber wie die Türken, nur während die Türken in ihren Picknickpavillons grillen, breiten die Iraner überall, auf jeder Grünfläche (auch direkt neben der Straße!) einfach ihre Picknickdecken aus. Also waren überall Menschen und Autos. Und die Straße wurde immer enger. Erstmal haben etliche einheimische Männer uns eingewiesen, damit wir bei den Buden und parkenden Autos vorbeikommen. Aber irgendwann ging es auch mit ihrer Hilfe nicht weiter. Vor uns parkte ein kleiner Lkw, der gerade (wahrscheinlich) Öl angeliefert hat. Es gab kein Vorbeikommen, wir mussten warten. Irgendwann war er fertig und die Zentimeter-Fahrt hat wieder angefangen. Aber Marc (und Fritzchen) haben es wieder super geschafft. Am Ende des Dorfes haben wir auch einen Platz gefunden, wo wir wenden und auch parken konnten.

Danach sind wir ins Dorf gelaufen. Es war sehr beeindruckend, wie die Leute bis heute lebten und ihre Geschäfte führten. Man konnte überall getrocknetes Obst, Marmelade und Gelees sowie Schafswolleprodukte (hauptsächlich Teppiche) kaufen.

Es wurde schon dunkel, als wir den Rückweg antraten. Wir wollten noch einmal im El-Goli Park in Täbris übernachten und sind wieder auf dem gleichen Weg zurück nach Täbris gefahren.