7.-8. März 2024, Donnerstag-Freitag – Flug um den Mount Everest, Kathmandu

Heute sind wir sehr früh aufgestanden, weil wir etwas wirklich besonderes vorhatten: wir wollten zum Mount Everest fliegen und den Himalaya (insbesondere die Everest Region) aus der Luft anschauen. Wir haben die Tickets gestern bei Buddha Air gekauft. Der Flug startet beim Kathmandu Airport, dauert eine Stunde und dann landet der Flugzeug wieder in Kathmandu. Der Flug startet täglich um 6:15 Uhr und man soll eine Stunde früher am Flughafen sein.

Als wir mit dem Taxi ankamen, war das Flughafengebäude für Inlandsflüge noch zu. Aber viele andere Reisende warteten vor der Tür. Als wir reindurften, stellten wir uns in die Schlange vor dem Buddha Air Schalter an, wie die meisten andere Menschen. Nach kurzem Warten haben wir unsere Boarding Cards bekommen.

Wir haben uns noch für eine halbe Stunde im Wartesaal hingesetzt, bevor wir mit einem Bus zum Flugzeug gefahren worden sind.

Im Flugzeug saßen wir alle am Fenster, es werden nur Fensterplätze verkauft.

Kathmandu aus der Luft:

Nach dem Start haben die Stewardess einen Flyer mit den zu sehenden Gipfel verteilt und erklärt, dass auf dem Hinflug die Menschen auf der linken Seite des Flugzeug die Berge sehen können, und nach Wendung des Flugzeuges sind dann die Leute auf der rechten Seiten dran.

Ich (und Marius) saß natürlich auf der rechten Seite und mussten warten. Wir haben aber zwischenzeitlich beobachten können, wie überall auf den Bergen kleine Dörfer erschienen, auf Plätzen, wohin man nur auf Pfaden hinkam. Man hat auf den niedrigeren Bergen auch Terrassen gebildet, um dort Pflanzen anzubauen.

Mira und Marc saßen links und sie haben die majestätischen Berge schon bald gesehen. Die Stewardess sind immer rumgelaufen und haben erklärt, welche Gipfel man gerade sehen kann. Sie haben auch sichergestellt, dass jede(r) den Mount Everest sieht. Es war so unbeschreiblich, diese riesigen Berge mit Schnee und Fels zu sehen. Sie sahen so schroff, wild und unfreundlich aus, wir konnten uns gar nicht vorstellen, dass es Menschen gibt, die sie besteigen möchten.

Der Mount Everest (mit der Wolke daneben):

Die eine Stunde war schnell vorbei und wir landeten wieder in Kathmandu. Wir haben auch eine Urkunde erhalten.

Wir sind mit dem Taxi wieder zurück zu Fritzchen gefahren und haben uns erstmal noch ein bisschen schlafen gelegt. Als wir aufwachten, fuhren wir wieder in die Stadt, um unsere Visa zu verlängern. Wir haben grundsätzlich 30 Tage Visa an der Grenze beantragt und bekommen, aber wir wollten diese um 15 Tage auf 45 Tage verlängern. Grund war, dass wir nicht sicher waren, wie lange unsere Wanderung auf dem Annapurna Gebirge dauern wird, und wir wollten nachher keine Strafe zahlen müssen. Die Visaverlängerung ging relativ schnell und problemlos. Aber als wir fertig waren, war es schon Mittag und wir waren hungrig. Wir sind in den Garden of Dreams gelaufen, um dort im Kaiser Café zu Mittag zu Essen. Der Garten der Träume ist eine wunderschöne neoklassizistische Parkanlage, mit hübschen Pavillons, Springbrunnen und üppiger, tropischer Vegetation.

Das Restaurant Kaiser Café befindet sich im Park. Wir nahmen Platz unter einer schattigen Pergola.

Das Essen war wirklich lecker und wir hatten bald Gäste, die es probieren wollten. Ein kleines Streifenhörnchen und eine Krähe kamen ganz nah, sie haben sogar die angebotene Pommes aus unserer Hand genommen.

Nach der ruhigen Zeit in der kleinen Oase mitten in Kathmandu sind wir ins Zentrum der Stadt gelaufen.

Wir sind der Route von einer Walking Tour im Lonely Planet gefolgt. Wir haben viele interessante Orte gesehen:

Tempel und Stupas:

Holzhaufen mit festgenagelten Opfermünzen für den Zahnschmerzgott:

In einem der größten buddhistischen Tempelhöfen konnten wir beobachten, wie ein Mönch gerade eine Zeremonie vollgebracht hat.

Kathmandu ist eine sehr interessante Stadt. Überall sieht man die lange Geschichte des Ortes, aber Denkmäler werden nicht eingezäunt oder sonst geschützt oder abgegrenzt, sie sind Teil des täglichen Lebens. Neben alte Tempel werden im Hof Mopeds abgestellt, in uralten Häusern sind Läden von allem Möglichen.

Auf dem Weg haben wir auch versucht, die empfohlenen Medikamente gegen Höhenkrankheit zu besorgen. Es war gar nicht so einfach, da hier die Apotheken ein bisschen anders aussehen als bei uns. Aber am Ende waren wir erfolgreich und hatten beide Medikamente, die wir besorgen wollten.

Am Ende der Walking Tour sind wir am Durbar Platz angekommen. Dieser Ort ist das historische Zentrum der Stadt, hier sind die ehemaligen Königspaläste, viele große, wunderschöne, alte Tempel und der Palast der Kumari (die lebende Göttin).

Die Paläste waren schon leider zu, aber unser Guide hat viel von der Geschichte der Gebäude erzählt. Von ihm haben wir auch erfahren wer die Kumari ist. Die Kumari gilt in Nepal seit dem 16. Jahrhundert als eine Inkarnation der furchterregenden hinduistischen Göttin Taleju, die in Nepal eine Form der Durga darstellt. Kumaris gibt es neben Kathmandu u. a. auch in Lalitpur und Bhaktapur. Die Kumari von Kathmandu wird zwischen ihrem 2. bis 4. Lebensjahr anhand von 32 körperlichen Merkmalen und ihrem Geburtshoroskop aus einer angesehenen Familie der buddhistischen Newar-Ethnie ausgewählt und als „lebende Göttin“ verehrt. Bei öffentlichen Auftritten sitzt sie in ein rotes Gewand gekleidet ohne sichtbare Regungen relativ stumm und bewegungslos auf ihrem Thron und empfängt Pilger, um sie zu segnen. Ihre Füße, die verehrt werden, dürfen dann den Boden nicht betreten oder berühren, da dieser als unrein gilt. Sie unterliegt einem partiellen Redeverbot, da sie nur mit ihrer Familie kommunizieren darf und ist weitgehend an das Haus gebunden; zu Besuchen religiöser Feste wird sie in einer goldenen Sänfte von mehreren männlichen Trägern transportiert. Mit der ersten Mentruation erlischt der Göttinnenstatus und das Mädchen kehrt zu einem normalen Leben zurück. (Soweit es nach so einer Kindheit möglich ist.)

Die Kumari:

Der Palast der Kumari:

Unser Guide hat gesagt, wenn wir morgen um 11:00 zurückkommen, können wir die Kumari vielleicht in ihrem Fenster sehen. Wir hätten am nächsten Tag auch die ehemaligen Königspaläste anschauen können, die jetzt nicht mehr offen waren. Aber am nächsten Tag wollten wir packen und uns für die Wanderung vorbereiten, also mussten wir uns mit dem äußeren Bild der wunderschönen Gebäude begnügen.

Bei einem Tempel gab es wieder sehr erotische Skulpturen:

Nach dem Sightseeing sind wir mit einem Taxi zurück zu unserem zu Hause auf Rädern zurückgefahren. 

Am nächsten Tag wollten wir uns und Fritzchen auf unsere Abwesenheit vorbereiten. Packen, Kühlschrank, Müll und Abwassertank entleeren stand auf der Liste. Da unser Wassertank leer war, wollten wir diesen wieder befüllen. Und dann passierte es wieder. Wir haben nicht geschaut, wie der Wahlhebel der Tanks eingestellt ist und die Pumpe angemacht. Bum, Bum. Beide Wasserfiltergehäuse sind geplatzt! Ja, wir wissen, edas erste Mal Pech, das zweite Mal Dummheit. So ist es. Wir hätten schauen müssen, dass der Hebel richtig gestellt ist. Aber was soll man machen?! Wir hatten so viel zu tun und haben wieder nicht aufgepasst. Glück im Unglück ist, dass wir demnächst sowieso nicht hier sein werden und kein Wasser brauchen. Während wir weg sind, können meine Schwiegereltern die neuen Filtergehäuse, die wir nach Hause bestellt haben, nach Nepal schicken. Hoffentlich sind sie da, bis wir von unserer Wanderung wieder zurückkehren.

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