7.-9. Mai 2024, Dienstag-Donnerstag – Hussaini Hängebrücke, Borit Lake

Unser Ziel für heute war der Borit See. Wir konnten jetzt schon die berühmten Passu Cones erblicken.

Wir blieben kurz auf der Straße stehen, da es hier Internet gab!

Auf dem Weg dorthin haben wir bei der Hussaini Hängebrücke angehalten. Die Brücke wurde ursprünglich für die Einheimischen gebaut, damit sie das Dorf auf der andere Seite des Flusses erreichen können, aber sie wurde schnell eine Touristenattraktion. Heute muss man einen geringen Eintritt bezahlen, um die Brücke betreten zu dürfen. Es ist ziemlich angsteinflößend (für Menschen mit Höhenangst, wie mich), wenn man auf der Brücke läuft und zwischen den einzelnen Holzlatten der Brücke solche Lücken klaffen, dass man durchfallen kann und die Seiten auch nur mit 2 Drahtseilen gesichert sind. Ich bin ganz ehrlich, ich bin nach zwei Schritten auch stehengeblieben und lies meine Familie alleine den weiteren Weg bestreiten.

Neben der Brücke gibt es auch eine Zipline, die wir natürlich alle ausprobieren mussten. Auch ich. Wenn ich gesichert bin, habe ich nämlich keine Höhenangst. Ich weiß, es ist alles nur in meinem Kopf, aber ich kann es nicht ändern. Also wir sausten einer nach dem anderen an dem Drahtseil hängend auf die andere Seite des Flusses und danach zurück. Was für ein toller Ride!

Findet ihr auf dem Bild Fritzchen?

Auf dem Rückweg zu Fritzchen kauften wir noch zwei Gläser lokale Marmelade. Eine aus Aprikosen und eine aus Maulbeeren. Beide sind für das Hunza-Tal sehr typisch.

Die Abbiegung zum Borit See war nicht mehr weit. Wir wussten nicht, wie die Straße hier sein wird (eng, fehlend, niedrige Leitungen, usw.) aber wir haben gedacht, wir schauen sie uns mal an. Wir waren überrascht, dass die Straße voll im Schuss war mit bestem Asphalt. Sie war ziemlich steil mit dem besten Ausblick.

Die Kehren waren zweimal ein bisschen zu eng für uns und wir mussten sie zweimal angehen, aber das war kein Problem. Als wir oben ankamen, endete aber der Asphalt und wir folgten einem sehr steinigen Schotterweg. Bei dem Hotel hingen natürlich auch die obligatorischen niedrigen Leitungen. Ich musste auf das Dach vom Fritzchen klettern und während Marc gefahren ist, eine nach der anderen hochheben. Wir mussten auch neben einem großen Steinhaufen mit scharfkantigen großen Felsbrocken vorbeifahren, aber Marc hat es wieder geschafft, Fritzchen auch am engsten Raum super zu steuern. Wir parkten an einer Stelle, wo die Straße eine Ausbuchtung hatte und machten unsere Wäsche. (Es war schon bitter nötig, wir hatten bald keine Unterwäsche mehr.) Als wir fertig waren, genossen wir einfach den malerischen Ausblick auf den See und die dahinter hochragenden schneebedeckten Berge. Der Gipfel im Hintergrund war der 7.611 Meter hohe Shisparé. Er ist bekannt für seinen gewaltige Anstieg über der umliegenden Landschaft. Zum Beispiel, die naheliegende Stadt Karimabad liegt auf einer Höhe von 2.060 m, was eine 5.550 m hohe Erhöhung bedeutet in nur 13 km horizontaler Entfernung.

Das Wasser des Sees war ziemlich kalt, aber Mira ist kurz reingegangen.

Wir hatten eine sehr ruhige und entspannte Nacht und frühs sah der See ohne Wind mit einer perfekten Spiegelung der Berge noch schöner aus.

An dem Tag haben wir noch die zweite Hälfte der Wäsche gewaschen und sonst nur gelernt, gearbeitet und die Sonne genossen.

Am nächsten Tag wollten wir wieder aktiver werden. Wir haben uns gerade für die kleine Wanderung bis zum Passu Gletscher vorbereitet, als Robin und Alysha mit ihrem Van an uns vorbeifuhren. Sie hielten an und wir haben uns kurz unterhalten. Sie wollten oben bei dem Gletscher Aussichtpunkt parken und fuhren dann weiter. Wir liefen los. Es dauerte ca. 45 Minuten bis wir den Aussichtspunkt erreichten. Wir liefen vorbei an alten Gebäuden und schönen, bewirtschafteten, grünen Feldern und Bäumen.

Vom Parkplatz liefen wir erstmal zum kleinen Aussichtpunkt mit einer überdachten kleinen Terrasse. Hier haben wir uns ein bisschen ausgeruht und mussten lustigerweise feststellen, dass es hier oben perfektes 4G Internet gab, was wir unten am See überhaupt nicht hatten.

Also haben wir erstmal alle laufenden Geschäfte mit tollem Ausblick erledigt, bevor wir vom Aussichtspunkt auf dem schmalen Pfad am Berghang weiterliefen, bis wir nicht nur die Mündung des Gletschers, sondern auch seine gesamte Länge und den dahinter hochragenden Shisparé sehen konnten. Der Ausblick war richtig gewaltig. Die Eiszacken des Passu Gletschers schienen noch größer zu sein, als die des Hopper Gletscher waren und das laute Grummeln von abrechendem Eis haben wir sogar von oben gehört.

Auf dem Rückweg haben wir einen Land Cruiser mit Dachzelt und australischem Kennzeichen am See vorgefunden. Es war uns bald klar, dies können nur unsere China-Crossing Crewmitglieder Mariana and John aus Australien sein. Wir sind gleich zu ihnen hin und haben uns vorgestellt. Gleich hatten wir eine sehr nette Unterhaltung. Unsere Crew scheint wirklich aus sehr netten Menschen zu bestehen. Wir kennen langsam alle, außer Leigh, den australischen Motorradfahrer.

Als wir weiterliefen, kam uns Adam mit seinem Auto entgegen. Kristina blieb gleich bei unserem Fritzchen stehen und Adam wollte nur das Auto wenden, um neben uns parken zu können. Wir wollten eigentlich heute Nachmittag weiterfahren, aber es war echt schön, sie wieder zu treffen und wir entschieden uns, zu bleiben. Wir hatten einen entspannten Abend mit Lagerfeuer und Marshmallows. Als wir da am Feuer saßen, kamen noch ein paar pakistanische Jungs vorbei mit einem Teller Pakora (frittierte Kartoffel). Sie waren auch sehr nett. Für etwas Heiterkeit sorgte, als sie überrascht unsere Marshmallows über den Feuer sahen und sich wunderten, dass man Marshmallows auch so essen kann. Sie kannten sie nur roh. Alle haben es dann auch geröstet probiert, aber das Ergebnis der Verkostung viel unentschieden aus. 2 fanden die rohen, 2 die gerösteten Marshmallows leckerer.

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