9. Oktober 2023, Montag –  Von Saveh nach Kashan, Karawanserai, Salt Dome

Wie wir es von der Iranischen Familie in Istanbul erfahren haben, ist Saveh die Hauptstadt der Granatäpfel. Und wir sind gerade in der Haupterntezeit angekommen. Überall waren am Straßenrand Granatapfelstände:

Unser Ziel für heute war Kashan. Ursprünglich wollten wir nach Ghom, aber wir haben von vielen gehört und auch gelesen, dass Ghom sehr fromm und religiös sei. Die Hauptsehenswürdigkeit ist auch ein Schrein, den wir als nicht Muslime auch nur von außen sehen dürften. Obwohl wir in Ghom nicht reinfahren wollten, wollten wir direkt in der Nähe vom Ghom zwei Sachen anschauen: eine verlassene Karawanserei und eine Salzwüste mit einem Salzsee.

Die Karawanserei lag direkt neben der Straße. Sie ist komplett verlassen, aber die Außenwände und ein Teil der Kuppeldächer der Seitenräume stehen noch. Wir fanden den Ort magisch, hat uns sehr gut gefallen. Es war niemand da, und wir könnten den Ort alleine entdecken, auf Mauern klettern, rumlaufen, rumhüpfen und Bilder machen.

Danach haben wir die Expedition in die Salzwüste gewagt. Von der Schnellstraße führte ein Feldweg in Richtung des großen Berges, den wir schon von der Straße sehen konnten. Die Landschaft war wüstenartig und auf den Berg führte ein enger Weg. Marc hat das Offroadfahren sehr genossen.

Beim See angekommen, haben wir gesehen, dass der Berg tatsächlich komplett aus Salz besteht. Der See lag in einer Kuhle und war nach dem Sommer fast ausgetrocknet.

Wir waren alleine, alles war still. Man konnte nur zwei Geräusche hören:

  • So eine Art Zwitschern/Fiepen, wobei wir erstmal an Vögel dachten. Mira hat versucht, an großen Felswand die Verursacher zu finden. Und da waren sie. Sie waren aber keine Vögel, sondern Fledermäuse, die in einem Felsspalt hingen.
  • Ab und zu das Knacken des Salzberges in der Sonne.

Wir haben ein paar Minuten die Ruhe und Stille genossen, danach sind wir wieder zur Schnellstraße zurückgefahren.

In Kashan war unser geplanter Schlafplatz in der Nähe der Innenstadt, direkt am Füße der großen Lehmmauern der Jalali-Festung. Die Jalali-Festung wurde im 8. Jahrhundert von Zobeyde Khatun, Harun al-Rashid’s wife, gebaut. Die Festung, die Stadtmauer und der Wassergraben haben die Stadt viele Jahre lang geschützt. Die Mauern der Festung sind 6-8 m dick und stehen bis heute. Die Stadtmauern und der Wassergraben sind leider nicht mehr vorhanden.

Als wir ankamen, waren schon zwei deutsche Camperfahrzeuge da. Wir haben uns, wie üblich, über Route und Pläne ausgetauscht und haben zusammen ein paar Sandwiches von einem nahen Kiosk zu Abend gegessen. Als wir da saßen, ist hinter uns zweimal ein Wüstenfuchs mit großen, gespitzten Ohren durch das Tor der Jalali-Festung gehuscht. Die anderen Reisende haben uns auch von der Mahranjab-Wüste und einen möglichen Ausflug erzählt. Ich hatte die Wüste zwar auf meiner Karte, aber ich habe gar nicht mehr daran gedacht, dass wir dort hinfahren könnten/sollten. Aber warum eigentlich nicht?

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