11.12.2023, Montag – Sur, Fahrt von Sur nach Wadi Hawer

Bevor wir wieder in die Berge fahren, um in Wadi Hawer zu wandern, wollten wir in Sur ein bisschen mehr über die maritime Geschichte vom Oman erfahren. Sur war die Hauptstadt des omani Schiffsbaus und dadurch auch der Seehandel in der Vergangenheit. Sur hat den Oman mit Ländern wie Indien und China oder den Ländern von Ostafrika verbunden. Sie haben omani Früchte, Gewürze und Weihrauch exportiert. Sur ist auch die einzige Stadt, die bis heute eine „Dhow Factory“ hat. Dhows sind omani Schiffe, die für das Fischen und den Handel verwendet werden. Sie werden bis heute aus Holz in Handarbeit gebaut und können überall auf küstennahen Gewässern gesehen werden. Man kann die Fabrik auch besichtigen. Als wir vor dem Eingang geparkt haben und zum Tor gelaufen sind, ist hinter uns ein Auto stehengeblieben. Der Fahrer hat uns begrüßt und uns zu sich gewunken. Ohne weiteres, nur mit einem Welcome to Oman, hat er uns 4 kleine Wasserflaschen gegeben. Es ist unglaublich, wie herzlich und gastfreundlich Omani sind.

Der Eingang:

Die Fabrik war sehr interessant. Die Leute da sind Meister der Holzkunst. Sie bauen dort nicht nur Schiffe, sondern auch fein verzierte Möbelstücke oder andere Holzutensilien. Die Schnitzarbeiten waren wirklich wunderschön.

Als Sonderprojekt wird gerade ein Al-Ghanja gebaut. Al-Ghanja ist ein traditionelles omani Segelschiff, das zu der Familie der großen Dhows gehört.

Ein paar andere Schiffe und Boote wurden auch gebaut:

Um mehr von den Schiffen und der Schiffart zu erfahren, haben wir das Fatah Al-Khair Maritime Museum besucht. Im Hof sind originale omani Schiffe von verschiedenen Arten ausgestellt.

Dieses Boot wurde nicht mit Nägeln gemacht, sondern die Bretter wurden mit Kokosfasern zusammengenäht. Es gibt davon nur noch 3 Originalexemplare:

Drinnen konnte man mehr über den Schiffsbau, die Seefahrt und die Handelsrouten erfahren. Die omani Schiffe segelten hauptsächlich in Küstennähe, aber dabei sind sie teilweise bis nach China oder in den Süden von Afrika gelangt.

Nach dem interessanten Museum sind wir wieder in die Berge gefahren.

Wir wollten nach Wadi Hawer. Dieser Wadi liegt in der Nähe von Wadi Bani Khalid, wohin wir ursprünglich hinwollten. Wir haben aber von Éva erfahren, dass Wadi Bani Khalid sehr touristisch sei, und sie hat uns davon abgeraten, dort zu wandern. Stattdessen sollen wir nach Wadi Hawer, der ein sehr schöner, ruhiger Wadi sei, voll mit Wasser. Sie hat uns auch einen Guide empfohlen, den wir kontaktiert haben. Er hatte zwar keine Zeit, aber er hat uns an einen Freund vermittelt, der uns morgen mit in den Wadi nehmen würde.

Wir haben für uns für die Nacht einen Aussichtspunkt über Wadi Bani Khalid in IOverlander ausgesucht. Wir konnten nicht durch die engen, steilen Gassen des Dorfes fahren, also wir mussten die Alternative um das Dorf herum nehmen. Wir müssten über sehr steile Pisten auf den Berg hochfahren. Aber der letzte Stück des Weges fehlte! Wir hätten links abbiegen müssen, aber da war überhaupt kein Weg. Plötzlich waren wir doch in den engen Gassen des Dorfes. Wir konnten zum Glück an einem Ort wenden und wieder ins Tal fahren. Wir sind dann direkt zu Wadi Hawer gefahren und haben dort im Wadi übernachtet.

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